Bericht: Zuwanderung so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr

Foto: dpa/Franziska Kraufmann
Bericht: Zuwanderung so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr
Deutschland bleibt innerhalb der EU ein beliebtes Land für Zuwanderer.

Ihre Zahl ist 2013 auf 1,23 Millionen gestiegen - so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr. Das geht aus dem am Mittwoch vom Bundeskabinett in Berlin gebilligten Migrationsbericht hervor. Damit kamen 13,5 Prozent mehr Menschen nach Deutschland als im Jahr zuvor. Zugleich verließen 800.000 Menschen die Bundesrepublik, zwölf Prozent mehr als 2012. Unterm Strich gab es damit einen "Wanderungsgewinn" von 430.000 Menschen. Nicht berücksichtigt in der Statistik ist die Aufnahme von Flüchtlingen im vergangenen Jahr.

Mehr Zuwanderung wegen Finanzkrise

Mehr als drei Viertel aller Zuwanderer kamen 2013 aus anderen europäischen Staaten nach Deutschland. An der Spitze stand Polen mit 16 Prozent aller Zuzüge (fast 200.000 Menschen). Das Land führt bereits seit 1996 die Statistik an. 2013 zog es sieben Prozent mehr Polen in die Bundesrepublik als im Jahr zuvor. Ebenfalls gestiegen sind die Zuzüge aus Rumänien um fast 16 Prozent. Seit 2006 habe sich die Zahl versechsfacht, heißt in dem Bericht. Drittstärkstes Herkunftsland nach Rumänien war Italien. Bedingt durch die Finanzkrise gab es 2013 ein Plus von fast 35 Prozent.

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Sprunghaft angestiegen war die Zahl der Asylanträge - um fast 70 Prozent gegenüber 2012. Insgesamt wurden 109.580 solcher Anträge gestellt. Seit vergangener Woche ist bereits die Zahl aus dem vergangenen Jahr bekannt: Sie lag bei genau 202.834.

Einen Anstieg gab es auch bei ausländischen Studenten. Ihre Zahl stieg gegenüber 2012 um acht Prozent auf 86.000. 2013 habe es so viele Studienanfänger aus dem Ausland wie noch nie gegeben, konstatiert der Bericht. Dagegen zogen weniger Fachkräfte aus Ländern außerhalb der Europäischen Union nach Deutschland. Von 2012 auf 2013 erteilten die Behörden 13 Prozent weniger Aufenthaltsgenehmigungen zu diesem Zweck. Nach Ansicht von Experten ist dieser Rückgang überwiegend auf den Beitritt Kroatiens zur EU im Jahr 2013 zurückzuführen.