Özoguz hält "Pegida"-Bewegung Rassismus vor

Özoguz hält "Pegida"-Bewegung Rassismus vor
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), wirft der islamfeindlichen "Pegida"-Bewegung Rassismus vor.

 "Es ist überhaupt nicht legitim, seinen Frust an Sündenböcken auszulassen und pauschal alle Angehörigen einer Religion zu diskriminieren - und genau das macht 'Pegida' mit den Muslimen", sagte Özoguz der Zeitung "Die Welt" (Mittwochsausgabe). Den "Pegida"-Anhängern gehe es längst nicht mehr um Islamismus, "da geht es um alle Muslime: Und das ist nichts anderes als Rassismus".Außerdem sei sie das im Zusammenhang mit den Demonstrationen vorgebrachte Argument leid, man habe nicht über Integrationsprobleme und Parallelgesellschaften reden dürfen, sagte Özoguz.

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"Nach meiner Wahrnehmung reden wir seit vielen Jahren intensiv darüber." Die "Pegida"-Bewegung und die Stimmung, die sie verbreitet, "beunruhigen mich", unterstrich die Integrationsbeauftragte. Das sei auch eine Erkenntnis aus den vielen Gesprächen in ihrer Familie gewesen, ergänzte sie. "Viele machen die Erfahrung, dass offenbar Pöbeleien und Beschimpfungen salonfähig werden."

Seit mehreren Wochen veranstalten die "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) in Dresden und anderen Städten Deutschlands Kundgebungen, die sich vor allem gegen Muslime und Zuwanderer richten. Nach Auffassung von Özoguz ist es deshalb "unsere politische Pflicht zu erklären, warum die Flüchtlinge kommen und warum wir sie aufnehmen". Ihr mache aber Hoffnung, dass viele Menschen ihre Ängste überwunden hätten und den Flüchtlingen helfen wollten. Zudem müsse man "klarmachen, dass Deutschland auf Einwanderung angewiesen ist und es bei uns sehr eindeutige Regeln für Einwanderung gibt", betonte Özoguz.