Ausschreitungen bei Demo für Protestcamp in Hannover

Ausschreitungen bei Demo für Protestcamp in Hannover
Bei einer Solidaritäts-Kundgebung für ein sudanesisches Protestcamp in Hannover ist es am Samstag nach Polizeiangaben zu Ausschreitungen gekommen.

Nachdem ein Passant eine Glasflasche in Richtung der rund 250 Demonstranten geworfen hatte, sei es zu körperlichen Auseinandersetzungen geworfen, sagte eine Polizeisprecherin dem epd. Die Demo für das seit Sommer bestehende Camp richtete sich auch gegen die deutsche Asylpolitik.

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Die Polizei erstattete gegen zwei Personen aus dem "linken Spektrum" Anzeigen wegen Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, wie es hieß. Die Kundgebungsteilnehmer sind nach Angaben des niedersächsischen Flüchtlingsrats verärgert, dass sie vonseiten der Polizei nicht besser geschützt wurden. Sie wollten sich aber bisher nicht zu dem Vorfall äußern.

Bei der Kundgebung kritisierten die Teilnehmer zudem, dass die Behörden ihnen bisher verweigerten, die Zelte winterfest zu machen. "Wir leiden immer mehr unter den Witterungsbedingungen", sagte ein Sprecher. Seit Ende Mai protestieren mehr als 70 Sudanesen in dem provisorischen Zeltlager nahe dem Hauptbahnhof gegen die deutsche Asylpolitik. Offiziell leben sie in Flüchtlingsunterkünften.

Vor eineinhalb Wochen waren zwei Zelte des seit dem Sommer bestehenden Protestcamps der Sudanesen komplett abgebrannt. Die Polizei ermittelt derzeit, ob es sich um Brandstiftung handelt.