Rasche Seligsprechung von Oscar Romero gefordert

Rasche Seligsprechung von Oscar Romero gefordert
Weihbischof Gregorio Rosa Chávez aus El Salvador fordert vom Vatikan die zügige Seligsprechung des 1980 ermordeten Erzbischofs von El Salvador, Oscar Romeo.

"Von allen Märtyrern des 20. Jahrhunderts wird er in der ganzen Welt am meisten geliebt und verehrt", sagte Chávez dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstagsausgabe). Romero war am 24. März 1980 während eines Gottesdienstes in San Salvador von Unbekannten erschossen worden. Die Hintergründe sind bis heute nicht vollständig geklärt.

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Der heute 72-Jährige Chávez hatte Romero nach eigenen Angaben schon in seiner Jugend kennengelernt und später viele Jahre mit ihm zusammengearbeitet. Schon 2007 habe der heutige Papst Franziskus ihm gesagt, Romero sei ein Heiliger, sagte der Geistliche. Nach Überzeugung des Weihbischofs war der von Franziskus neu angestoßene Seligsprechungsprozess unter den Vorgänger-Päpsten ins Stocken geraten, weil Romero ein "unbequemer Märtyrer" sei.

Romeros 100. Geburtstag jährt sich im August 2017. Chávez rechnet mit einer Seligsprechung deutlich vor dem Datum: "Der Papst, so höre ich, ist ein bisschen ungeduldig. Und wir sind es auch."

Oscar Arnulfo Romero wird in El Salvador als Märtyrer verehrt, der für die Armen starb. Der Erzbischof der Hauptstadt San Salvador war 1980 zur Zielscheibe rechtsextremer Todesschwadronen geworden, weil er das damalige Militärregime scharf kritisierte. Der Vatikan tat sich nicht leicht mit Romero, denn der streitbare Erzbischof verfocht die linksgerichtete Befreiungstheologie. Mitte der 90er Jahre nahm der Vatikan ein Verfahren zur Seligsprechung Romeros auf. Es kam erst nach 2005 richtig in Gang, nach dem Tod von Papst Johannes Paul II.