Welternährungskonferenz mit Appellen beendet

Welternährungskonferenz
Foto: Getty Images/Hemera/Great divide Photography
Welternährungskonferenz mit Appellen beendet
Mit Appellen zur Überwindung des Hungers ist am Freitag in Rom die Welternährungskonferenz der Vereinten Nationen zu Ende gegangen.

Eine Welt ohne Hunger sei möglich, die internationale Gemeinschaft habe die Mittel dazu, erklärten mehrere Redner vor Delegierten von rund 170 Ländern. Die Anstrengungen müssten verstärkt werden, sagte José Graziano da Silva, Generaldirektor der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO).

Graziano da Silva hob auch die Empfehlung der Konferenz hervor, 2016 ein internationales Jahrzehnt der Ernährung auszurufen. Die Regierungsvertreter hatten zu Beginn des Treffens am Mittwoch eine "Erklärung von Rom" und einen Aktionsplan zur Verbesserung der Ernährungssituation verabschiedet. Nun liege es an jedem Einzelnen, die Vereinbarungen umzusetzen, sagte Graziano da Silva.

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In den Dokumenten wird die Zahl von weltweit derzeit 805 Millionen Hungernden als inakzeptabel hoch verurteilt. Die Delegierten bekräftigten auch das Recht aller Menschen auf Nahrung, die wichtige Rolle von Frauen und von Kleinbauern. Sie sicherten zudem eine stärkere Bekämpfung der Mangelernährung zu, an der insgesamt zwei Milliarden Menschen leiden. Dazu zählt der Mangel an Vitaminen, Eisen und anderen Nährstoffen, der eine häufige Ursache für Kindersterblichkeit ist.

Auch über Strategien gegen die Ausbreitung von Übergewicht in Industrie- und Entwicklungsländern als Folge von zu fett- und zuckerhaltiger Nahrung wurde beraten. Konkrete Zusagen und Kontrollmechanismen scheiterten aber vor allem am Widerstand der USA.

Entwicklungsorganisationen warfen den Regierungen zu wenig Reformwillen in Handel und Landwirtschaft vor. Das herrschende Ernährungssystem und die agroindustrielle Produktion seien nicht in der Lage, die Probleme von Hunger, Mangelernährung und Übergewicht zu lindern, betonten Vertreter von 135 Bauerngruppen, Fraueninitiativen und Gewerkschaften von allen Kontinenten.

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Die Regierungen seien nicht bereit, wirklich die Ursachen des Hungers anzugehen und dem Menschenrecht auf Nahrung zur Geltung zu verhelfen. Scharfe Kritik übten die Organisationen, darunter das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" an Monokulturen, Gentechnik und Landraub durch ausländische Investoren. Die kleinbäuerliche Landwirtschaft werde zu wenig unterstützt.

Zu der Konferenz hatte die FAO gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingeladen. Deutschland wurde durch Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) vertreten.