Bischöfin Junkermann verlangt "konsequente Einwanderungspolitik"

Bischöfin Junkermann verlangt "konsequente Einwanderungspolitik"
Die mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann hat spürbare Veränderungen in der deutschen und europäischen Flüchtlingspolitik angemahnt.

Angesichts der wachsenden Zahl von Asylsuchenden brauche Deutschland "eine konsequente und ausdrückliche Einwanderungspolitik", sagte sie am Mittwoch in Erfurt. Dadurch lasse sich auch die Zahl der Kirchenasyle verringern.

Junkermann verlangte vor der Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, die Kriterien für Einwanderung müssten transparent sein. "Nur wenn bekannt ist, wer unter welchen Bedingungen dauerhaft Aufnahme findet, kann den Schleppern ihr menschenverachtendes Handwerk genommen werden", betonte sie. In der EU sollten die Betroffenen selbst entscheiden können, in welchem Land sie einen Asylantrag stellen wollen.

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Zum Kirchenasyl unterstrich die Bischöfin, die gegenwärtig acht oder neun Fälle auf dem Gebiet der mitteldeutschen Kirche seien eine deutliche Zunahme. "Jedes einzelne Kirchenasyl ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten, keines wird leichtfertig übernommen." Jüngst hatte der Präsident des Migrations-Bundesamtes, Manfred Schmidt, die Praxis des Kirchenasyls kritisiert. Die Zahl der Fälle war angesichts der generell steigenden Asylzahlen in den vergangenen Monaten deutlich nach oben geschnellt.