UN fordert Schutz von Ureinwohnern in Kolumbien

UN fordert Schutz von Ureinwohnern in Kolumbien
Nach dem Mord an zwei Ureinwohnern in Kolumbien haben die Vereinten Nationen die Einhaltung der Autonomierechte der indigenen Bevölkerung gefordert.

Der UN-Beauftragte in Kolumbien, Fabrizio Hochschild, verlangte am Donnerstag (Ortszeit) von der Guerillagruppe Farc, das Leben und die territorialen Rechte der Ureinwohner zu respektieren. Die Farc steht im Verdacht, zwei indigene Wachmänner der Volksgruppe der Nasa in Bundesstaat Cauca erschossen zu haben, wie der Radiosender "RCN" berichtete.

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Nach Angaben des Regionalen Indio-Rats CRIC haben die unbewaffneten Wächter am Mittwoch versucht, Propaganda-Schilder der Farc in der Gemeinde Toribio im Südwesten des Landes zu entfernen. Daraufhin sollen Rebellen das Feuer eröffnet und zwei der Wächter erschossen haben.  Später nahmen Wächter des Nasa-Volkes sechs Farc-Mitglieder fest und kündigten an, ihnen wegen Mordes den Prozess zu machen.

"Alle Seiten des bewaffneten Konflikt in Kolumbien müssen die Rechte der indigenen Völker respektieren", forderte Hochschild. Todd Howland, Kolumbiens Vertreter beim Hohen UN-Kommissars für Menschenrechte, forderte die Kriegsparteien auf, ihre Verantwortung für solche Menschenrechtsverletzungen anzuerkennen.

Seit zwei Jahren verhandeln Regierung und Farc-Guerilla in der kubanischen Hauptstadt Havanna über ein Ende des 50 Jahre währenden Krieges. Trotz Fortschritten beim Friedensdialog stehen noch wichtige Einigungen, darunter die Verabschiedung eines Waffenstillstands, aus. In dem Krieg zwischen der Armee, mehreren Guerillagruppen und Paramilitärs wurden staatlichen Angaben zufolge etwa 220.000 Menschen getötet. Knapp sechs Millionen Menschen mussten aus ihren Dörfern fliehen. Ursache der Kämpfe waren Landkonflikte und extreme soziale Ungleichheit.