Bündnis für Fairness in der Textilbranche geht an den Start

Foto: dpa/Christian Charisius
Bündnis für Fairness in der Textilbranche geht an den Start
Vertreter aus der Wirtschaft, von Gewerkschaften und Hilfsorganisationen haben am Donnerstag ein Bündnis für bessere soziale und ökologische Mindeststandards in der Textilindustrie an den Start gebracht.

Hungerlöhne, Kinderarbeit oder die Arbeit mit tödlichen Chemikalien bei der Produktion von Kleidung im Ausland seien nicht länger hinnehmbar, sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) bei der Vorstellung des Aktionsplans des Bündnisses. "'Geiz ist geil' kann nicht unser Antrieb sein."

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In einem ersten Schritt haben die Mitglieder vor allem die Löhne und den Arbeitsschutz in den Produktionsstätten etwa in Bangladesch, Kambodscha, China oder Pakistan im Blick. Bisher haben sich rund 30 Unternehmen und Organisationen angeschlossen. Vor allem mittelständische Unternehmen wie der Sportartikelhersteller Vaude, Trigema oder der Ökomodenproduzent Hess Natur unterstützen die Initiative. Große Textilverbände oder Produzenten sind bisher nicht dabei. Etliche waren zwar an den Vorbereitungen beteiligt, konnten sich aber laut Müller bis zum Gründungstermin nicht zu einem Betritt entschließen.

Als zweiten Schritt will das Bündnis mehr Transparenz für den Verbraucher schaffen. Müller zufolge soll es ab Januar 2015 ein Internetportal geben, das "Licht in das Dunkel der Textilsiegel" bringt. Der Verbraucher soll darüber informiert werden, ob seine Kleidungsstücke nach sozialen und ökologischen Mindeststandards gefertigt wurden. Zudem schließt Müller langfristig ein gemeinsames Textilsiegel, aber auch gesetzliche Vorgaben nicht aus, wenn die Bedingungen in den Produktionsländern sich nicht verbessern.