Erzbistum bereitet Volksinitiative zu Gottesbezug in Verfassung vor

Erzbistum bereitet Volksinitiative zu Gottesbezug in Verfassung vor
Der zuständige Administrator des Hamburger Bistums zeigt sich zuversichtlich, das Quorum von 20.000 Unterstützern zu erreichen. Der schleswig-holsteinische Landtag hatte einen Gottesbezug in der neuen Verfassung am Mittwoch deutlich abgelehnt.

Das katholische Erzbistum Hamburg bereitet eine Volksinitiative in Schleswig-Holstein vor, damit die neue Landesverfassung doch noch einen Gottesbezug erhält. Dies kündigte Diözesanadministrator Ansgar Thim, kommissarischer Leiter des Erzbistums, am Freitag an. Das Erzbistum werde in den kommenden Wochen Unterstützer suchen und eine Kampagne vorbereiten.

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Thim zeigte sich zuversichtlich, dass das notwendige Quorum von 20.000 Unterschriften erreicht werde. Der Landtag hatte am Mittwoch eine Verfassungsänderung beschlossen, die allerdings keinen Gottesbezug enthält. Ein Gesetzesvorschlag mit Gottesbezug hatte während der Debatte nicht die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit bekommen.

Er respektiere die Entscheidung der Abgeordneten, sagte Thim. Das Signal des Landtages gegen den Gottesbezug finde er allerdings "höchst bedenklich". Die evangelische Nordkirche hat bisher keinen Beschluss dazu gefasst. Nach den Worten von Synoden-Präses Andreas Tietze sollte die Nordkirche selbst keine Volksinitiative auf den Weg bringen. Stattdessen würde er eine von Bürgern initiierte Initiative unterstützen, sagte Tietze, der auch Landtagsabgeordneter der Grünen ist.