Müller: US-Luftangriffe verschärfen Flüchtlingssituation im Irak

Müller: US-Luftangriffe verschärfen Flüchtlingssituation im Irak
Die Luftangriffe der USA auf die Miliz "Islamischer Staat" (IS) im Irak und in Syrien haben nach Einschätzung von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) die Flüchtlingssituation in der Region weiter verschärft.
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"Der Flüchtlingsdruck im Nordirak und in Kurdistan hat nicht nur durch den IS-Terror, sondern auch durch die Bombardierungen der US-geführten Koalition zugenommen", sagte Müller der "Saarbrücker Zeitung" (Samstagsausgabe). Es werde noch Jahre dauern, die immense Flüchtlingsbewegung in den Griff zu bekommen. "Es geht um Infrastruktur, es geht darum, dass Kinder und Jugendliche eine Perspektive bekommen."

Müller hatte sich am Mittwoch und Donnerstag im Nordirak über die Lage in den kurdischen Gebieten informiert. Hunderttausende Menschen hätten derzeit keine Unterkunft, sagte der Entwicklungsminister dem Blatt. Ihnen müsse vor Einbruch des Winters dringend geholfen werden. "Wir haben nur noch ein Zeitfenster von sechs Wochen. Erst kommt der Regen, dann kommt die Kälte - und dann kommt der Tod."

Müller forderte, dass die EU eine Sondermilliarde für Flüchtlinge im Nordirak bereitstellen müsse. Über eine Erhöhung der deutschen Hilfen wird nach seinen Worten in den kommenden Wochen entschieden.