KMK-Präsidentin: Evangelische Schulen sind "wichtige Impulsgeber"

KMK-Präsidentin: Evangelische Schulen sind "wichtige Impulsgeber"
Sylvia Löhrmann lobt zum Auftakt des Bundeskongresses Evangelische Schulen die wertvolle pädagogische Arbeit der Schulen. Rund 300 Teilnehmer diskutieren noch bis Dienstag aktuelle Bildungsthemen.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Sylvia Löhrmann, hat evangelische Schulen als "wichtige Impulsgeber für das gesamte Schulwesen" bezeichnet. Von ihren Innovationen könne die Qualität des Bildungssystems insgesamt profitieren, sagte die nordrhein-westfälische Schulministerin und Grünenpolitikerin am Montag in Stuttgart zum Auftakt des Bundeskongresses Evangelische Schule. Bis diesen Dienstag diskutieren 300 Teilnehmer über aktuelle Bildungsfragen. Bundesweit gibt es rund 1.100 Schulen in evangelischer Trägerschaft.

Die Verantwortliche für Bildungsfragen bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Oberkirchenrätin Birgit Sendler-Koschel, berichtete von einem hohen Interesse an evangelischen Schulen auch bei nichtkonfessionellen Eltern. Trotz des demografischen Wandels würden weitere christliche Schulen eröffnet. Sendler-Koschel forderte eine ausreichende finanzielle und personelle Ausstattung für kirchliche Schulen, die einen Beitrag zur  Bildungsgerechtigkeit leisteten.

Die Staatsministerin im baden-württembergischen Kultusministerium, Marion von Wartenberg (SPD), lobte den Bildungsbeitrag evangelischer Schulen, die in einer pluralistischen Gesellschaft mit dafür sorgten, dass es nicht nur staatliche Akteure gebe. Von Wartenberg dankte auch für den finanziellen Beitrag, den kirchliche Schulen in der Bildungslandschaft leisteten. Sie versprach Zuschusserhöhungen in Baden-Württemberg für Privatschulen, um dem politisch angestrebten Kostendeckungsgrad von 80 Prozent näher zu kommen.

Der Wiener Bildungsforscher Henning Schluß forderte, die finanzielle Schlechterstellung von Privatschulen in Deutschland zu beseitigen. In den vergangenen Jahren hätten gerade evangelische Schulen mehrfach den Deutschen Schulpreis gewonnen, sagte er. Dabei seien die Lehrkräfte an diesen Schulen oft schlechter bezahlt, gleichzeitig müssten Eltern und Träger erhebliche Mittel zuschießen. In den Niederlanden würden konfessionelle Schulen vollständig vom Staat finanziert, erklärte der Präsident der Internationalen Vereinigung für christliche Bildung, Wim Kuiper. Das werde damit begründet, dass Eltern von Kindern an christlichen Schulen genauso Steuern bezahlten wie Eltern von Kindern an öffentlichen Schulen, sagte Kuiper.

An diesem Dienstag steht ein Vortrag des Bischofs der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, auf dem Programm. Der Bundeskongress Evangelische Schule endet mit einem Gottesdienst, in dem die Reformationsbotschafterin der EKD, Margot Käßmann, predigen wird.