Sanktionen Moskaus: Europäisches Obst wird an Bedürftige verschenkt

Sanktionen Moskaus: Europäisches Obst wird an Bedürftige verschenkt
Angesichts des russischen Importstopps für Obst und Gemüse kommt die Europäische Union betroffenen Bauern finanziell zu Hilfe.

Die EU-Kommission stellt 125 Millionen Euro zur Verfügung, um die heimischen Erzeuger zu entschädigen, wie die Brüsseler Behörde am Montag bekanntgab. Dabei ermutigt sie die Landwirte, ihre Ware nicht wegzuwerfen, sondern sie an Einrichtungen wie Tafeln für Bedürftige, Krankenhäuser, Schulen oder Gefängnisse weiterzugeben.

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Entscheidet sich ein Produzent für eine solche gemeinnützige Verwendung, kann er sich 100 Prozent des Preises von der EU-Kommission erstatten lassen. Der Antrag läuft über die Regierung des jeweiligen Landes. In anderen Fällen soll es 50 Prozent des Preises geben, wobei Produzentenvereinigungen die andere Hälfte des Ausfalls übernehmen können.

Die EU-Maßnahmen sind zunächst auf Tomaten, Karotten, Weißkohl, Paprika, Blumenkohl, Gurken, Pilze, Äpfel, Birnen, rote Früchte, Tafeltrauben und Kiwis zugeschnitten. Für diese Produkte ist derzeit im Verkauf Hochsaison. Für die meisten Erzeugnisse gibt es keine Lagermöglichkeit und keine unmittelbare Marktalternative.

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Die Regierung in Moskau hatte Anfang August ein einjähriges Einfuhrverbot für Fleisch, Milch, Obst und Gemüse angekündigt. Betroffen sind nicht nur EU-Länder, sondern auch die USA, Australien, Kanada und Norwegen. Die russische Führung reagierte damit auf scharfe Wirtschafts- und Finanzsanktionen westlicher Staaten wegen des Ukraine-Konflikts.