Bamberger Protestanten laden Papst ein

Bamberger Protestanten laden Papst ein
Franziskus soll zur 1.000-Jahrfeier der St. Stephanskirche kommen.

Papst Franziskus erhält demnächst eine evangelische Einladung nach Bamberg. Das Kirchenoberhaupt wird gebeten, an der 1.000-Jahrfeier der St. Stephanskirche 2020 teilzunehmen, wie Dekan Otfried Sperl am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Es gebe bereits einen entsprechenden Beschluss des Kirchenvorstands. Die ursprüngliche Stephanskirche ist den Angaben zufolge das einzige von einem Papst geweihte Gotteshaus nördlich der Alpen. Im Bamberger Dom befindet sich zudem das einzige erhaltene Papstgrab auf deutschem Boden.

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Die historische Stephanskirche wurde am Osterfest 1020 durch Papst Benedikt VIII. geweiht. Anwesend waren auch Kaiser Heinrich II. und seine Frau Kunigunde. Der Papst erteilte am gleichen Tag dem 1007 gegründeten Bistum Bamberg seinen Segen. Darstellungen des Kaiserpaares hielten die Erinnerung an den Tag aufrecht: Heinrich hält eine Miniatur des viertürmigen Bamberger Doms in der Hand, Kunigunde eine kleine Stephanskirche. Im Dom liegen die Gebeine von Papst Clemens II. (1005-1047), ursprünglich Suitger von Morsleben. Er wurde 1046 von König Heinrich III. zum Papst bestimmt.

Die Stephanskirche, nur wenige hundert Meter vom Dom entfernt, entstand in ihrer heutigen Gestalt im 17. Jahrhundert auf dem kreuzförmigen Grundriss der alten Kirche. 1808 wurde der Sakralbau den evangelischen Christen zur Verfügung gestellt. Heute ist das Gotteshaus Hauptkirche des evangelischen Dekanats Bamberg.

Zur Papsteinladung nach Bamberg gab es nach den Worten Sperls bereits erste positive Gespräche mit der katholischen Kirche, "Wir werden es auf jeden Fall probieren", sagte der Dekan. Er selbst wird an dem Jubiläum nicht mehr in leitender Funktion teilnehmen. An diesem Sonntag tritt Sperl nach 15 Jahren als Bamberger Dekan in den Ruhestand.