Irland nach dem Queen-Besuch: Alles im grünen Bereich

Irland nach dem Queen-Besuch: Alles im grünen Bereich
Zum Abschluss des Queen-Besuchs gab es traumhafte Fernsehbilder: Die Königin besuchte einen Markt in Cork. Sie wirkte entspannt. Ihre Reise nach Irland wurde als voller Erfolg gefeiert.

Die britische Königin Elizabeth II. hat ihren als großen diplomatischen Triumph gefeierten Besuch in Irland beendet. Zum Abschluss der viertägigen Reise lockerte erstmals die tagelang extrem strengen Sicherheitsvorkehrungen auf, indem sie Menschen in Cork am Straßenrand die Hände schüttelte. Die Königin sei mit ihrer als historisch angesehenen Reise auch selbst sehr zufrieden, sagte eine Palastsprecherin. "Die Stimmung im Königshaus ist sehr heiter. Es war ein herausragender Besuch."

Von allen Seiten gab es Lob für die Gesten der Monarchin, die vor Jahren noch für viele undenkbar schienen. Sogar der Präsident der Partei Sinn Fein, die einst der politische Arm der Terrorgruppe IRA war, zeigte sich am Freitag angetan. Es sei ein "ernsthafter Ausdruck von Mitgefühl" der Queen für die Menschen, die unter dem jahrhundertealten Konflikt zwischen Irland und dem Vereinigten Königreich gelitten haben, zu spüren gewesen, sagte Sinn-Fein-Chef Gerry Adams. Der irische Premierminister Enda Kenny sagte, der Beitrag der Queen sei "beachtlich".

Große Freude - und strenge Sicherheitsregelungen

Die Beziehung der Länder ist bis heute durch den Nordirland-Konflikt getrübt. Seit die Republik Irland in den 1920er Jahren unabhängig wurde, kämpfen in der weiterhin britischen Region Nordirland zwei Lager um deren Zugehörigkeit. Pro-britische Protestanten wollen weiter zum Vereinigten Königreich gehören, die republikanischen Katholiken fordern eine vereinte Republik Irland. Im Vorlauf des Besuchs hatte es Befürchtungen gegeben, anti-britische Splittergruppen könnten einen Anschlag planen. Daher gab es strengste Sicherheitsregelungen. Am Donnerstag waren drei Verdächtige in der Nähe des Pferdegestüts, das die Queen besuchte, festgenommen worden, wie am Freitag bekannt wurde.

Auf ihrer am Dienstag begonnenen Reise hatte die 85 Jahre alte Königin zahlreiche Gesten der Versöhnung beider Länder gezeigt. So gedachte sie der Opfer des irischen Freiheitskampfes und räumte auch Fehler auf britischer Seite ein. Außerdem besuchte sie den Ort eines Massakers britischer Soldaten an Iren.

dpa