Karl Bächle: "Keine vorschnellen Ratschläge geben"

Karl Bächle: "Keine vorschnellen Ratschläge geben"
Freiwilliges Engagement ist überall gefragt. Karl Bächle aus Kernen im Remstal zieht es mindestens einmal im Jahr nach St. Petersburg. Hier begleitet er seit 22 Jahren mit Unterstützung der Diakonie Stetten ein Kinderheim auf seinem Weg zu einem modernen Rehabilitationszentrum. Erfahren Sie mehr über den 68-jährigen Diplom-Ingenieur in seinem Steckbrief.

Ich engagiere mich freiwillig... und mit Unterstützung der Diakonie Stetten im Remstal in der Weiterentwicklung eines staatlichen Kinderheims bei St. Petersburg und begleite es seit 22 Jahren auf seinem Weg zu einem modernen Rehabilitationszentrum für behinderte und benachteiligte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.

Das mache ich, weil ... ich vom Direktor dieses Heims bei einem Besuch 1989 in der Diakonie Stetten darum gebeten wurde.

Ich habe mir diesen Bereich ... nicht ausgesucht. Es war eine spontane Entscheidung aufgrund der ersten Begegnung mit diesem Direktor.

Davon verspreche ich mir ... eine Verbesserung der Lebenssituation aller Bewohnerinnen und Bewohner dieses Heims in allen ihren Lebenslagen.

Bisher habe ich folgendes gelernt: Aufmerksam zuhören; keine vorschnellen Ratschläge geben; die Arbeit der Partner zu verstehen lernen und schätzen lernen - auch wenn sie noch sehr zu verbessern sind; Vorschläge nur in der Weise machen, dass sie von meinen Partnern aufgenommen und so umgesetzt werden können, dass es russischen Lösungen werden; sich mit der Geschichte und der Kultur Russlands auseinandersetzen und vieles mehr.

Normalerweise sieht meine Tätigkeit als Freiwilliger folgendermaßen aus: Monatlicher telefonischer Kontakt mit dem Kinderheim, Begleitung der laufenden Projekte aus der Ferne, jährlich im Wechsel eine Einladung nach Deutschland oder ein Besuch in Russland. In den letzten Jahren war ich auf Grund der laufenden Projekte jährlich wenigsten ein Mail dort.

Am meisten Spaß macht mir ... zu erleben, wie sich das Klima in diesem Heim weiterentwickelt hat.

Schwierig war es für mich ... früher, wenn ich nicht die Zeit und Geduld aufgebracht habe, um ihre Problemlagen richtig zu erfassen.

Ich hoffe, dass ... ich das Heim noch einige Jahre begleiten darf.

Meine nächste freiwillige Tätigkeit ist ... in diesem Heim die Begleitung bei der Errichtung eine Akademie für die Fort- und Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im sozialen Bereich.