Filmtipps: Diese Woche neu im Kino

Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen "Almanya - Willkommen in Deutschland" sowie das mexikanische Drama "Biutiful".

"Almanya - Willkommen in Deutschland" (Deutschland 2011)

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Eine türkische Familie, die in dritter Generationen in Deutschland lebt, begibt sich auf einen turbulenten Trip in das Land der Vorfahren. Für die jüngsten Familienmitglieder ist längst "Almanya" zur Heimat geworden, und nicht die türkische Provinz. Die Fahrt mit der ganzen Familie wird so zur Reise in die eigene Vergangenheit und zu den Wurzeln der eigenen Identität. Die beiden Schwestern Yasemin und Nesrin Samdereli erzählen diese grenzübergreifende Familiengeschichte mit viel Witz und Gefühl. Dabei werden Traditionen und gegenseitige Klischees von Deutschen und Türken aufs Korn genommen, in einer Erzählung, die gekonnt zwischen Komödie und Drama pendelt.

Regie: Yasemin Samdereli. Buch: Nesrin Samdereli, Yasemin Samdereli. Mit: Vedat Erincin, Walter Sittler, Axel Milberg, Petra Schmidt-Schaller. 97 Min. FSK: 6, ffr. FBW: besonders wertvoll.

Der Plan (USA 2011)

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David Norris (Matt Damon) ist auf dem Weg, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Seine Karriere ist offenbar von höherer Vorsehung beeinflusst. Dann geht allerdings einiges schief: Die Presse zerreißt Norris aufgrund von Enthüllungen seiner Jugendsünden. Außerdem verliebt er sich Hals über Kopf in die Balletttänzerin Elise (Emily Blunt) und will von seiner politischen Karriere nun nichts mehr wissen. Doch dann dringen mysteriöse Agenten in sein Leben ein, um dafür zu sorgen, dass wieder alles "nach Plan" verläuft. Mit allen Mitteln will Norris in dieser typischen Angstfantasie seine Liebe gegen sein offenbar vorherbestimmtes Schicksal verteidigen. Regisseur George Nolfi hat eine Kurzgeschichte von Philip K. Dick zu einem interessanten Genrezwitter aus Science-Fiction, Action und Romantik ausgebaut.

USA 2011. Regie, Buch: George Nolfi. Mit: Matt Damon, Emily Blunt, John Slattery, Terence Stamp, Anthony Mackie. 106 Min.

Biutiful (Mexiko/USA 2010)

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Uxbal, Kleinganove in Barcelona, will seinen Kindern ein guter Vater sein, obwohl er seinen Lebensunterhalt mit unlauteren Mitteln verdient. Er lebt getrennt von der Mutter, obwohl er immer noch an ihr hängt. Dann erfährt er, dass er unheilbar an Prostatakrebs erkrankt ist. In seinen letzten Lebensmonaten will er nun einige Dinge ins Reine bringen, vor allem die Beziehung zu seiner Ex-Frau. Trotz seiner trostlosen Lebenswelt und seiner eigenen Verfehlungen hat er einen Rest Idealismus nicht verloren. Alejandro González Inarritu ("Babel") hat die letzten Tage im Leben eines heiligen Sünders zu einem weit ausholenden Panorama von persönlichen Schicksalen und gesellschaftlichen Miseren verknüpft, das zwischen poetischem und magischem Realismus pendelt.

Regie, Buch: Alejandro González Iñárritu. Mit Javier Bardem, Maricel Álvarez, Hanaa Bouchaib, Guillermo Estrella, Diaryatou Daff. 147 Min. FSK: 16, ffr.

Wer wenn nicht wir (Deutschland 2011)

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Andres Veiel erzählt die Geschichte der RAF aus der Dreiecksbeziehung von Bernward Vesper, Gudrun Ensslin und Andreas Baader. Anfang der 1960er Jahre lernt Vesper im Studium die geistesverwandte Ensslin kennen. Gemeinsam wollen sie sich gegen die herrschenden Verhältnisse in der Bundesrepublik auflehnen. Sie ziehen zusammen in das politisch hochgradig aufgeladene Berlin, doch ihre Beziehung verläuft alles andere als reibungslos. Als Ensslin Baader kennenlernt, beginnt auch sie sich politisch zu radikalisieren. Vesper flüchtet sich in den Drogenrausch. Veiel entwickelt die Geschichte einer Generation aus einer persönlichen Perspektive und verzichtet bewusst darauf, die Geschichte der RAF als reißerischen Bilderbogen zu erzählen.

Regie, Buch: Andres Veiel. Mit August Diehl, Lena Lauzemis, Alexander Fehling, Thomas Thieme. 124 Min. FSK: 12, ffr. FBW: besonders wertvoll.

epd