Scientologin Milos erhält keine weiteren "Tatort"-Rollen

Scientologin Milos erhält keine weiteren "Tatort"-Rollen
Dass die Tatort-Folge aus Luzern derzeit noch einmal überarbeitet werde, habe "inhaltlich-dramaturgische" Gründe und liege nicht an der Scientology-Mitgliedschaft von Milos, die dem Sender bekannt gewesen sei.

Das Schweizer Radio und Fernsehen distanziere sich von Scientology, betonte Meroni. Am Wochenende war bekanntgeworden, dass der Sender, der nach neunjähriger Pause erstmals wieder einen "Tatort" beisteuert, die Folge zurückgezogen hat. Der SRF will an dem Film, der von dem Regisseur Markus Imboden inszeniert wurde, Verbesserungen vornehmen. Die Ausstrahlung kann deshalb voraussichtlich nicht wie geplant am 17. April im Ersten Programm stattfinden.

Sofia Milos unterstützt Scientology-Gruppe

Die in Zürich geborene Sofia Milos ist unter anderem aus der US-Serie "CSI Miami" bekannt. Nach Informationen des Landesamts für Verfassungsschutz in Hamburg unterstützt sie eine Scientology-Untergruppierung, die in Deutschland unter der Bezeichnung "Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte" auftritt. Hierbei handele es sich um eine besonders radikale Gruppe, erklärte das Landesamt am Dienstag. Der internationale Zweig der Sektion verunglimpfe Psychiater als "Verrückte, Mörder und Vergewaltiger".

Scientology wird seit 1997 vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet. Das Schrifttum der Organisation lässt nach Angaben der Verfassungsschützer erkennen, "dass in einer Gesellschaft nach scientologischen Vorstellungen wesentliche Grund- und Menschenrechte wie die Menschenwürde, das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit und das Recht auf Gleichbehandlung nicht gewährleistet sind." Darüber hinaus strebe Scientology eine Gesellschaft ohne allgemeine und gleiche Wahlen an.

epd