Zufriedene Fauna

Zufriedene Fauna

Zufriedenheit wird definiert als „ein emotionaler Zustand des Menschen, in dem seine Bedürfnisse von ihm als befriedigt angesehen werden“. Wer zufrieden ist, ist „innerlich ausgeglichen und verlangt nichts anderes, als er hat, und hat an den gegebenen Verhältnissen nichts auszusetzen“ (Duden). In diesem Sinne kann ich bestätigen: Ich bin zufrieden. Jedenfalls was meine Bemühungen bezüglich eines naturnahen Gartens betrifft. Denn es zeichnet sich ab, dass die heimische Tierwelt auch in diesem Jahr meine Anstrengungen wohlwollend annimmt.

Ich schließe dies aus der Tatsache, dass ich in den letzten Tagen und Wochen bereits zwei Pfauenaugen, einen C-Falter, zwei Kleine Füchse, einen Zitronenfalter und jede Menge Marienkäfer, Bienen und Hummeln im Garten beobachten konnte. Dazu kommen die Vögel, die den ganzen Winter über anwesend waren und nun mit dem Nestbau beginnen. Die Amseln durchforsten dazu den Garten und nehmen alles mit, was biegsam, lose und nicht gerade kiloschwer ist. Dank ihrer Hilfe werde ich wesentlich weniger zu tun haben, wenn ich mich in den nächsten Wochen daran mache, die vertrockneten Pflanzenteile und Blätter zu beseitigen, die ich als Quartier für Käfer, Raupen und anderes Krabbelgetier den Winter über im Beet gelassen habe.

Besonders freue ich mich über die farbenfrohen Distelfinken – sie pflücken die Baumwoll-ähnlichen  alten Blütenköpfe der Herbstanemonen ab, offenbar um damit ihr Nest auszupolstern. Was mich daran erinnert, dass wir Hobbygärtner den Tieren nicht nur helfen können, indem wir einen Lebensraum und Nahrung anbieten, sondern eben auch Nistmaterial. Die Vögel freut’s und wir sind zufrieden.

  • Das Frühjahr ist eine geschäftige Zeit für die Vögel – sie müssen einen Partner suchen, Futter und Wasser finden und ein Nest bauen. Da viele Gärten aus Tiersicht viel zu ordentlich sind, haben sie oft Schwierigkeiten, ausreichend passendes Nistmaterial zu finden. Am besten ist es deshalb, zumindest eine „wilde“ Ecke zu lassen und loses Material wie Moos, Zweigchen und Blätter nicht umgehend zu beseitigen. Wer dazu keine Möglichkeit hat (alle anderen aber natürlich auch), kann etwas basteln:
  • Beliebte Materialien sind: Ungesponnene Wolle, Stroh, trockenes Gras, Federn (z.B. aus einem alten Kissen), kurze Stückchen Paketschnur, Haare, Hunde- und Katzenhaare, Kokosfasern
  • Mehrere dieser Materialien mischen. Dann eine Lage um ein ca. 30cm langes Stöckchen legen, mit Paketschnur oder Wollfaden umwickeln und diesen Vorgang mehrmals wiederholen. Es entsteht eine „Spindel“, die Sie dann an einem für die Vögel einfach zu erreichenden Platz aufhängen können.

Für alle Frühaufsteher unter den Bienen, Hummeln und Schmetterlingen ist es wichtig, dass sie gleich Nektar finden, wenn sie aus dem Winterschlaf erwachen. Gerade jetzt, wo noch nicht viele Wildblumen blühen, ist es deshalb wichtig, dass wir ihnen eine Stärkung anbieten. Gern genommen werden: Christrosen (Helleboren), Hyazinthen, winterblühende Clematis, winterblühender Jasmin, Primeln, Hornveilchen, Traubenhyazinthe, Krokusse, Schlüsselblumen.

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