Insel unter Palmen

Insel unter Palmen

Ab heute ist Winter. Zumindest meteorologisch gesehen. Doch in der Realität herrschen noch immer Temperaturen um die 12 Grad. Vor genau einem Jahr hingegen verhielt sich die Sache anders. Bereits ab Mitte November legten Schnee und Frost die britische Insel weitgehend still. Da Winterreifen hier unbekannt sind, ging auf den Straßen nichts mehr, die Supermarktregale für Gemüse und Milchprodukte waren tagelang gähnend leer, massenhaft eingefrorene Rohre (die hierzulande oft an den Außenwänden verlaufen) und überlastete Heizungen machten selbst das Zu-Hause-Bleiben für viele eher unangenehm.

Auch die Palmen, die in vielen Vorgärten standen (offenbar schon seit langer, frostfreier Zeit, denn einige von ihnen ragten bis an die Unterkante des Daches) gaben damals den Geist auf. Nur braun-gammelige Überreste blieben von ihnen, und es schien, als seien sie mausetot. Doch, oh Wunder der Natur, neben den abgesägten Stämmen trieben neue Palmen aus. Einige von ihnen sind schon wieder kniehoch.

Heute, am 1. Dezember 2011, wiegen sie sich im lauen Wind. Aus gärtnerischer Sicht kann von Winter keine Rede sein. Aber nächste Woche soll es damit vorbei sein, dann werden niedrige Temperaturen Winterstimmung verbreiten. Sagen die Meteorologen.

Wie auch immer es kommt, es muss angenommen werden, dass früher oder später tatsächlich noch der Frost eintrifft. Und da vermutlich nicht alle Pflanzen über solche immensen Selbstheilungskräfte verfügen wie die Palmen, heißt es spätestens jetzt im Dezember: Klarmachen für die Wintersaison.

Was sonst noch im Dezember zu tun ist:

  • Falls noch nicht geschehen: Topfpflanzen gegen Frost schützen
  • Büsche und Bäume werden am besten jetzt gepflanzt. Solange die Wurzeln noch nicht etabliert sind, sollten die Neupflanzungen gestützt werden, sodass sie bei starkem Wind nicht umgeblasen werden
  • Kompost unter die Erde im Blumenbeet mischen, damit das Ganze sich über den Winter setzen kann und im Frühjahr fertig ist für Neubepflanzungen
  • Kletterpflanzen wie z.B. Geißblätter zurückschneiden
  • Stecklinge von Büschen, Obstbäumen und Rosen in die Erde setzen und feucht halten, sodass sie Wurzeln austreiben
  • Falls es schneit: Schnee von Büschen und Bäumen schütteln, falls er zu schwer wird, sonst brechen die Äaste und Zweige
  • Abgefallene Rosenblätter aufsammeln und wegwerfen
  • Futter und Wasser für die Gartenvögel bereitstellen
  • Wasser aus Gartenschläuchen schütteln und wegpacken, sodass der Frost die Schläuche nicht beschädigen kann

weitere Blogs

Ein mysteriöser Todesfall, das Mauern der Einheimischen und eine latente Homophobie begegnen einer lesbischen Pastorin bei ihrer Ankunft in einer ostdeutschen Kleinstadt. Aus der Großstadt bringt sie zudem ihre persönlichen Konflikte mit. Beste Zutaten für den Debütroman „In Hinterräumen“ von Katharina Scholz.
Nach 15.000 Kilometern und fünf Monaten ist Leonies Reise vorbei. Was bleibt? In ihrem letzten Blogbeitrag schaut sie auf ihre Erfahrungen zurück.

Vom Versuch nicht zu hassen. Biografische Streiflichter von gestern, das irgendwie auch heute ist.