Erzbischof Gänswein kritisiert Synodalen Weg

Der Privatsekretär des verstorbenen Papsts Benedikt XVI., Georg Gänswein
© Cristian Gennari/Romano Siciliani
Der Privatsekretär des verstorbenen Papsts Benedikt XVI., Georg Gänswein, sorge sich, dass die Beschlüsse von Frankfurt des Synodalen Wegs bei der im Oktober startenden Weltbischofssynode in Rom Unruhe stiften. (Archivbild)
Gefahr des Ausscherens
Erzbischof Gänswein kritisiert Synodalen Weg
Der Privatsekretär des verstorbenen Papsts Benedikt XVI., Georg Gänswein, kritisiert den Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland. "Die Gefahr des Synodalen Weges ist und bleibt, dass er aus dem Glauben der Gesamtkirche ausschert", sagte Gänswein der in Ulm erscheinenden Südwestpresse (Samstagsausgabe).

Der Synodale Weg habe eine Antwort geben sollen auf die Missbrauchsstudie von 2018, sagte Gänswein, habe sich aber von dieser ursprünglichen Absicht entfernt. Der Erzbischof sprach von einem "Gerangel um Struktur- und Machtfragen". Von Rom aus sei von Lebendigkeit und Glaubensfestigkeit in Deutschland wenig zu erkennen, und das habe der Synodale Weg nicht geändert.

Er sorge sich, dass die Beschlüsse von Frankfurt des Synodalen Wegs bei der im Oktober startenden Weltbischofssynode in Rom eher Unruhe stifteten, als dass sie ein Beitrag zur Glaubenserneuerung seien.

Der Reformprozess Synodaler Weg war 2019 gegründet worden, um Lösungen für die Vertrauenskrise infolge des Missbrauchsskandals zu finden. Bis März, dem satzungsgemäßen Ende des Prozesses, wurden 15 Reformtexte verabschiedet. Ein Synodaler Ausschuss soll weitere Reformanliegen behandeln. Der Vatikan hatte immer wieder Kritik am Synodalen Weg geäußert.