Lisa Rienermann
Religion und Seelenruhe
Macht Religion gelassener?
Nehmen wir die Klimakrise oder den Nahostkonflikt oder eine beliebige andere Großlage unserer Tage. Wie kann man da nur gelassen bleiben? Das ist eine berechtigte Frage, und trotzdem sehnen sich viele Menschen nach innerer Ausgeglichenheit - auch weil diese Welt so ist, wie sie ist.
Könnte der Ausweg vielleicht ein christlicher Blick auf die Welt sein?
Eigentlich scheint ja eher Aufgeregtheit oder Anspannung der passende seelische Zustand zu sein. Weltberühmt geworden ist das Zitat der Klimaaktivistin Greta Thunberg, die im Januar 2019 vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos über den Klimawandel sprach und sagte, sie wolle keine Hoffnung, sondern: "Ich will, dass ihr in Panik geratet. Ich will, dass ihr die Angst fühlt, die ich jeden Tag fühle. Und dann will ich, dass ihr handelt."
Thunberg ruft zum Handeln auf, und genau darin trifft sich die nach Panik verlangende Klimaaktivistin mit vielen hoffnungsvollen Christinnen und Christen, die diese Welt besser machen wollen. Denn klar ist: Die Krisen dieser Welt fordern dazu auf, zu handeln und nicht die Hände in den Schoß zu legen. Nur wie? Und woher soll man die Kraft dazu nehmen?