Magdalena Maria Stengel
Haustier als Therapie
Der Hund zieht ihn ins Leben rein
Als Amigo zum ersten Mal in meine Wohnung kam, schleckte er mir gleich das Gesicht ab, offenbar mochte er mich. Eine Freundin hatte ihn mir vorbeigebracht, er war noch ein Welpe, ein halbes Jahr alt und wenig erzogen. Sie selbst hatte eine Hündin, das war Amigos Mutter. Sie fragte, ob ich ihn behalten wolle. Amigo ist ein Cane Corso und heute riesengroß, er geht mir fast bis zur Hüfte. Eigentlich traute ich mir die Verantwortung nicht zu, regelmäßig rausgehen, für Essen sorgen, aber ich sagte zu. Ich konnte nicht widerstehen, weil Amigo so anschmiegsam war, mit seinen Vorderpfoten hat er mich fast umarmt. Ich hatte lange nicht erlebt, dass ein Lebewesen so zärtlich mit mir war.
In der ersten Nacht war Amigo sehr aufgeregt. Er hat in die Wohnung gepinkelt und gekackt, das war nicht so schön. Ich bin dann nachts mehrmals mit ihm rausgegangen, es hat sogar geschneit, das war richtig romantisch. Am nächsten Morgen war er dann deutlich ruhiger.
Seit Amigo da ist, weiß ich, warum ich morgens aufstehen soll.