Milliarden Euro verschwinden in Aschewolke

Milliarden Euro verschwinden in Aschewolke
Das tagelange Flugverbot wegen der Vulkanaschewolke hat Europas Wirtschaft 1,5 bis 2,5 Milliarden Euro Verluste beschert. Und einen erheblichen Rückstau bei der Luftfracht verursacht.

Die wirtschaftlichen Verlustzahlen nannte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas als vorläufige Bilanz einer Expertengruppe, die die Folgen des Luftverkehrschaos untersucht.

Die Wirtschaft nannte zuvor höhere Einbußen. Demnach summierten sich nach Angaben des Weltluftfahrtverbandes IATA allein die Einnahmeausfälle der Airlines auf knapp 1,3 Milliarden Euro. Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt am Main schätzte seinen Umsatzrückgang auf 15 Millionen Euro. Die Fremdenverkehrsbranche verbuchte laut Welttourismusorganisation (UNWTO) einen um 1,7 Milliarden Euro geringeren Umsatz.

Erheblicher Rückstau bei Luftfracht

Insgesamt wurden rund 100.000 Flüge gestrichen. Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung (DFS) fielen allein im deutschen Luftraum bis zu 40.000 Flüge aus. Die 23 großen deutschen Airports konnten knapp drei Millionen Passagiere nicht abfertigen. Hunderttausende Urlauber saßen an ihren Ferienorten fest.

Durch das Flugverbot bildete sich nach einer Übersicht der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) auch bei der Luftfracht ein erheblicher Rückstau. Schätzungsweise 50.000 Tonnen seien deswegen nicht befördert worden. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) berechnete den täglichen Umsatzverlust für deutsche Unternehmen wegen des Flugverbots auf eine Milliarde Euro.

Weil dringend benötigte Ersatzteile nicht geliefert wurden, gab es viele Produktionsausfälle. Bei BMW standen in den Werken München, Dingolfing und Regensburg vorübergehend die Bänder still, Opel war zu einer eintägigen Produktionspause im Stammwerk Rüsselsheim gezwungen. Bei Daimler fielen einzelne Schichten in Sindelfingen aus, beim Autozulieferer Bosch standen in vier Werken für die Halbleiterproduktion die Bänder still.

dpa