Nach Erdbeben: Hawaii wappnet sich gegen Flutwellen

Nach Erdbeben: Hawaii wappnet sich gegen Flutwellen
Nach dem schweren Erdbeben in Chile bereiten sich Anrainerstaaten des Pazifiks auf Flutwellen vor. Auf der US-Urlaubsinsel heulten bereits Sirenen, Evakuierungen laufen.

Auf der amerikanischen Pazifikinsel Hawaii heulen die Tsunami-Sirenen: Nach dem enormen Erdbeben in Chile bereitet sich die Touristeninsel auf meterhohe Wellen vor. Die Behörden begannen damit, Bewohner aus tiefgelegenen Küstengebieten in Sicherheit zu bringen. "Die Evakuierungen auf Hawaii haben begonnen", berichtet der TV-Sender CNN. Die Sirenen begannen am frühen Morgen sechs Uhr Ortszeit (17 Uhr MEZ) mit der Warnung. Viele Menschen seien bereits unterwegs.

Die erst Welle wird in der Nacht auf der Inselgruppe erwartet. "Es werden mehrere Welle sein, die erste dürfte nicht die höchste sein", meinte ein Meteorologe. Die Wellen dürften etwa drei Meter hoch sein, hieß es. "Alle Menschen müssen die Gebiete an den Stränden verlassen." Hawaii verfügt seit längeren über detaillierte Tsunami-Notpläne, die vorsehen, aus welchen Gebieten die Menschen fliehen müssen. Besonders gefährdet seien die Küstenstreifen im Süden und Osten.

Nach dem schweren Beben der Stärke hat ein Tsunami mindestens drei Menschen erfasst und schwere Zerstörungen auf der Pazifik-Insel Robinson Crusoe angerichtet. Die von dem Beben ausgelöste Flutwelle habe mehrere Gebäude auf der Insel zerstört, sagte der Pilot der Fluglinie Ata, Fernando Avario, am Samstag im chilenischen Fernsehen. Drei Menschen würden vermisst.

In Ufernähe seien ein Lagerhaus, die Schule und das Bürgermeisteramt sowie einige Pensionen und Wohnhäuser von den Wassermassen zerstört worden, berichtete Avario unter Berufung auf Angaben eines Mitarbeiters der Fluglinie auf der Insel etwa 670 Kilometer westlich vom chilenischen Festland. Es habe sich nicht um eine einzige große Welle gehandelt, sondern um mehrere, die jedes Mal höher und gewaltiger geworden seien. Deshalb hätten sich die meisten Menschen rechtzeitig in höher gelegene Gebiet der Insel flüchten können. Auch Hawai, Japan und Neuseeland bereiteten sich auf einen möglichen Tsunami infolge des Bebens in Chile vor.

Das früher als Isla Más a Tierra bekannte, zu Chile gehörende Eiland war 1970 in Isla Robinson Crusoe umbenannt worden. Anfang des 18. Jahrhunderts hatte dort der schottische Seemann Alexander Selkirk mehrere Jahre allein überlebt. Den Schriftsteller Daniel Defoe inspirierte die Geschichte zu seinem Roman "Robinson Crusoe".

dpa