Hightech trifft in Marl das Buch der Bücher

Hightech trifft in Marl das Buch der Bücher
Die Bibel gilt als das zentrale Schriftkulturgut der Christen in aller Welt. Mit dem Projekt BlinkenBible im Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 treffen erstmalig High-Tech und traditionelle Schriftkultur im Rahmen eines weltweit nutzbaren, interaktiven Multimediaprojekts zusammen.

Anfang Februar und Mitte April sollen zwei mal fünf Tage lang Bibelverse für mehrere Stunden in der abendlichen Dunkelheit auf dem Hochhaus der Kreissparkasse in Marl an der Bergstraße erscheinen. Die Verse können weltweit von Menschen versendet werden. Die Projektion erfolgt per Hochleistungslaser in grüner Laufschrift.

Wie funktioniert BlinkenBible?

  • Den ganzen Tag und die ganze Nacht können Menschen weltweit während der Laufzeit des Projekts auf der Website www.blinkenbible.de mit einem Menü Bibelverse Bibel-Datenbank aussuchen und verschicken.
  • Der Sender oder die Senderin können ihren Namen und ihren geografischen Standort hinzufügen. Alle Verse und Namen mit Orten werden nach ihrer Eingangszeit geordnet und gestapelt auf der Webseite angezeigt. Aus dem Stapel wird errechnet, wann die Verse ungefähr gezeigt werden. Die voraussichtliche Projektionszeit wird eingeblendet.
  • Die Verse durchlaufen einen Filter und werden ab Dienstag, dem 2. Februar  bis Samstag, dem 6. Februar 2010, zwischen 20 und 24 Uhr projiziert.
  • Die Projektion der Verse kann im Internet per Webcam beobachtet werden.
  • Die Gesamtfolge der Projektionen kann zeitversetzt im Internet als Film - gestaffelt nach Uhrzeit und Tagen - heruntergeladen werden. 
  • Wer möchte kann das Hochhaus der Kreissparkasse in Marl an der Bergstraße besuchen und die Projektionen direkt miterleben.

Eine breite internationale Mitwirkung soll von Partnern eines europäischen Schulnetzwerkes und anderen ökumenischen Gemeinden (z.B. Tansania, Guatemala) ausgehen. In einem redaktionell begleiteten Gästebuch auf der Website können die Sender schildern, warum sie bestimmte Verse ausgewählt haben. Sie können per Internet miteinander Kontakt aufnehmen, z.B. per Chat oder per Twitter.

"Dies ist ein Spiel, das wir ernst meinen"

Es gehört zu den Kennzeichen moderner Gesellschaften, dass deren Mitglieder immer weniger ein gemeinsames soziales Band erfahren. An dessen Stelle sind mehr und mehr wirtschaftliche oder kulturelle Verknüpfungen getreten. Das typische Kennzeichen von Marktgesellschaften ist die lockere Verbindung der zahlreichen Einzelnen zueinander, die nach dem Philosophen Peter Sloterdijk, vor dem Problem stehen, wie sie in hinreichend gemeinsame Spiele zu verwickeln sind.

Die Lichtinstallation BlinkenBible kann in diesem Sinne als spannungsreiche Kombination von Spiel und Ernst verstanden werden, als Verbindung von alten und neuen Medien, nämlich dem "Buch der Bücher" und dem vernetzten Computer, von lokaler und entfernter, globaler Präsenz, von Ewigem und Vergänglichem, von Licht und Dunkelheit, von Individuellem und Kollektivem. BlinkenBible lässt sich als zeitlich befristete kollektive Meditation verstehen.

Jahrtausende altes Kulturgut verschmilzt mit modernstem Hightech

BlinkenBible wird als eine weltweit erreichbare interaktive Lichtinstallation zum Umgang mit der Bibel im öffentlichen Raum fungieren. Es kombiniert in innovativer Weise ein 3000 Jahre altes Kulturgut mit modernstem Hightech. Geografisch voneinander entfernte Menschen können ihren Bibelvers vielen anderen mitteilen und miteinander in Interaktion treten.

Das technische Verfahren wurde in Installationen des Schweizer Künstler Johannes Gees in den Jahren 2007 in Davos zum Weltwirtschaftsgipfel und 2003 in Genf während des UN World Summit on the Information Society eingesetzt.

Das Ziel: Menschen mit der Bibel in Berührung bringen

Das Projekt BlinkenBible zielt darauf, Menschen auf ungewöhnliche Weise mit der Bibel in Berührung zu bringen. Dabei soll nicht nur beim kirchenfernen Publikum durch die öffentliche mediale Präsenz Interesse an der Bibel geweckt werden.

Weitere Infos: www.blinkenbible.de