"Faire Milch": Bauern bringen eigene Marke in den Handel

"Faire Milch": Bauern bringen eigene Marke in den Handel
Schon lange haben sich deutsche Milchbauern darüber geärgert, was sie mit ihrem rundweg gesunden Produkt noch verdienen können. Doch damit ist jetzt Schluss. Sie ergreifen selbst die Initiative.

Milchbauern aus mehreren Bundesländern bringen eine "faire Milch" in den Handel. Für 99 und 89 Cent können Kunden in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen künftig eine haltbare Vollmilch und eine haltbare fettarme Milch der neuen Marke in rund 1.500 Geschäften kaufen. "Statt bisher 25 bis 28 Cent gehen jetzt 40 Cent direkt an den Landwirt", erklärte der Geschäftsführer der Milchvermarktungsgesellschaft MVS in Freising, Jakob Niedermaier, am Mittwoch dem epd. "Damit können die Bauern voll kostendeckend produzieren."

Die neue Marke "Die faire Milch" solle die Existenz traditioneller Familienbetriebe und damit Arbeitsplätze in der Region sichern. Mit artgerechter Tierhaltung und kurzen Transportwegen wollten die Bauern außerdem die Umwelt schonen, sagte Niedermeier.

Den Angaben zufolge ist die Milch bereits in Hessen bei der Handelskette tegut erhältlich. Bei rund 1.200 REWE-Supermärkten soll sie noch im Laufe des Monats ins Sortiment kommen.

"Die faire Milch" wird durch die vor zehn Jahren gegründete Milchvermarktungs-GmbH MVS mit Sitz in Freising vertrieben. Rund 120 der ungefähr 200 Mitglieder - Landwirte und Milchbauern aus Bayern, Baden-Württemberg und Hessen - beteiligen sich an der neuen Marke. Langfristig plant die MVS den Verkauf der "fairen Milch" auch in anderen Bundesländern sowie eine Ausweitung der Produktpalette auf Frischmilch, Butter oder Joghurt.

epd