Kindernothilfe schwer beunruhigt: Kinder und Mitarbeiter vermisst

Kindernothilfe schwer beunruhigt: Kinder und Mitarbeiter vermisst
Nach dem schweren Erdbeben in Haiti stellt die Kindernothilfe 50.000 Euro Soforthilfe bereit
13.01.2010
nrw.evangelisch.de

Nach dem schweren Erdbeben im Karibik-Staat Haiti hat die Kindernothilfe (Duisburg) 50.000 Euro Soforthilfe bereit gestellt und zu Spenden aufgerufen. Bis zum Abend wurde klar, dass die Kindernothilfe-Projekte in Port-au-Prince schwer beschädigt sind. Das berichtet ihr lokaler Partner in Haiti, die Heilsarmee. Danach sind unter anderem zwei gemeinsam geförderte Schulen sowie ein Kinderheim betroffen.

Über Tote und Verletzte konnte die Heilsarmee in Haiti bislang keine Angaben machen, es werden aber Kinder und Jugendliche aus den Projekten vermisst. Die Kindernothilfe ist außerdem besorgt, weil es noch kein Lebenszeichen von den zwei Mitarbeitern des Kindernothilfe-Büros in der haitianischen Hauptstadt gibt.

Medizinische Notfallhilfe

Um rasch medizinische Notfallhilfe leisten zu können, haben humedica e.V. aus Kaufbeuren und die Kindernothilfe heute eine Kooperation vereinbart. Kindernothilfe-Koordinator Ruben Wedel wird am Donnerstagmorgen gemeinsam mit den erfahrenen Medizinern von humedica nach Port-au-Prince aufbrechen.

Das humedica-Team besteht aus vier Ärzten, einer Krankenschwester, einem Pfleger sowie zwei Koordinatoren. Sie haben ein so genanntes Medi-Kit dabei, mit dem bis zu 3000 Patienten erstversorgt werden können.

Sechs Projekte

Die Kindernothilfe ist seit langem in Haiti aktiv. Sie fördert dort mehr als 5.000 Kinder in sechs Projekten und ist mit einem Büro in Port-au-Prince vertreten. Fünf von sechs Kindernothilfe-Projekten liegen in der Nähe des Epizentrums in Port-au-Prince oder Carrefour.

Die Situation von Kindern und Jugendlichen im ärmsten Land der westlichen Welt ist schlecht. Mehr als die Hälfte aller Haitianer lebt in extremer Armut, jedes fünfte Kind unter fünf ist untergewichtig.

Mehr als 100.000 Tote werden laut tagesschau.de nach dem schwersten Erdbeben in Haiti seit Jahrhunderten befürchtet, Ministerpräsident Bellerive rechne mit mehr als 100.000 Toten.

www.kindernothilfe.de, Spenden unter dem Stichwort "Erdbeben Haiti": Kindernothilfe-Konto: 45 45 40, KD Bank, BLZ 350 601 90