Bundespolizei-Chef: 30 Prozent mehr illegale Einreisen

Bundespolizei-Chef: 30 Prozent mehr illegale Einreisen
Die Flüchtlinge kommen über das Mittelmeer und den Balkan. Insgesamt waren es im vergangenen Jahr 34.000.

Im vergangenen Jahr sind laut Bundespolizei rund 34.000 Menschen illegal nach Deutschland gereist, fast ein Drittel mehr als 2012. Deutschland sei "Hauptzielland Nummer eins" für Flüchtlinge, sagte der Präsident der Bundespolizei, Dieter Romann, in einem am Sonntag veröffentlichten Gespräch mit "Welt Online". Der Trend bei illegalen Einreisen und Aufenthalten steige weiter an.

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Die meisten Menschen kämen über das Mittelmeer nach Europa und dann nach Deutschland, sagte Romann. "Hoch ist aber auch die Zahl derer, die den Weg über die Balkanroute wählen." Die Schleuser seien in kriminellen Banden organisiert. 2013 habe die Bundespolizei mehr als 1.500 Schleuser festgestellt, ergänzte der Behördenchef. Das sei eine Steigerungsrate von über 70 Prozent.

Mit Blick auf die EU-Flüchtlingspolitik sagte Romann, Deutschland gelinge es derzeit nur noch in elf bis 16 Prozent der Fälle, die betreffenden Personen in das zuständige Land der Europäischen Union zurückzuschicken. Meist tauchten sie in der Bundesrepublik unter. Nach den Regelungen der Europäischen Union müssen Menschen in jenem Land Asyl beantragen, in dem sie zuerst EU-Boden betreten haben. Stammen sie aus einem sogenannten sicheren Drittstaat, werden sie dorthin abgeschoben.