Verheirateter schwuler Geistlicher in Großbritannien suspendiert

Verheirateter schwuler Geistlicher in Großbritannien suspendiert
Schwule und Lesben dürfen in England und Wales seit März heiraten. Doch die Kirche verbietet ihren Priestern homosexuelle Ehen einzugehen.

In der Kirche von England ist erstmals ein verheirateter schwuler Priester suspendiert worden. Nach Medienberichten vom Montag hat der Bischof von Southwell und Nottingham, Richard Inwood, dem Geistlichen das Recht entzogen, Gottesdienste zu leiten, da von Priestern erwartet werde, "vorbildhaft" zu leben. Der Domherr Jeremy Pemberton hatte im April seinen gleichgeschlechtlichen Partner geheiratet. Ende März war ein Gesetz in Kraft getreten, das schwulen und lesbischen Paaren erlaubt, in England und Wales eine Ehe einzugehen.

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Die Kirche von England hat allerdings ihren Priestern die Homo-Ehe untersagt. Die anglikanische Kirche sieht in gleichgeschlechtlichen Hochzeiten eine Verwässerung der traditionellen Ehe. Nachdem ihm die Gottesdienstleitung entzogen wurde, kann Pemberton nicht mehr als Priester arbeiten. Der "Independent" berichtet, Pemberton werde seine Arbeit als Kaplan eines Krankenhauses aber fortsetzen.

Erst am Wochenende hatte ein weiterer Priester in London seinen Partner geheiratet. Dieser bezeichnete die Suspendierung seines Kollegen als "beschämende Nachricht". Die Kirche von England müsse sich darüber im Klaren sein, dass das, was sie tue, falsch sei. Simon Samiento, Sprecher der liberalen Organisation "Inclusive Church" sagte, wenn die Bischöfe disziplinäre Schritte gegen Geistliche einleiten, die heiraten, müssten sie damit rechnen, dass das eine Gegenreaktion auslöst.