Nürnberger Marthakirche soll wieder aufgebaut werden

Nürnberger Marthakirche soll wieder aufgebaut werden
Die abgebrannte Marthakirche in der Nürnberger Innenstadt soll keine Ruine bleiben. Sie werde auf jeden Fall wieder aufgebaut, sagte der Pfarrer der evangelisch-reformierten Gemeinde, Dieter Krabbe, am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Die abgebrannte Marthakirche in Nürnberg soll wieder aufgebaut werden. Das kündigte der Pfarrer der evangelisch-reformierten Gemeinde, Dieter Krabbe, am Freitag im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) an. Ein Feuer hatte die im 14. Jahrhundert errichtete Kirche am frühen Donnerstagmorgen weitgehend zerstört. Die Ursache ist bisher unklar. Man ermittle in alle Richtungen, sagte ein Polizeisprecher. Verletzt wurde niemand.

Die künftigen Konfirmanden weinten

Gegenwärtig können die Brandsachverständigen den Unglücksort nicht begutachten, da Mauerteile herabzufallen drohen. "Die Kirche ist akut einsturzgefährdet", sagte der Sprecher. Die Versicherung habe der Gemeinde inzwischen versprochen, dass der Schaden unabhängig von der Brandursache beglichen werde. Auch Schäden am benachbarten Kindergarten und dem Gemeindehaus seien gedeckt, erläuterte Krabbe.

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Die Rettungskräfte hatten mit einem Großaufgebot verhindert, dass die Flammen auf weitere Gebäude übergriffen. Wegen der starken Rauchentwicklung mussten mehrere Personen über Leitern aus ihren Wohnungen geholt werden. Krabbe ist erleichtert, dass bei dem Brand niemand zu Schaden kam: "Es hätte alles schlimmer kommen können", sagte der Seelsorger. Er musste nach dem Unglück die elf Jugendlichen trösten, die im Frühjahr 2015 in der Kirche konfirmiert werden sollten. "Sie haben geweint", berichtete Krabbe.

Die Schäden an der Kirche sind immens: Die Hauptorgel ist geschmolzen, zwei von drei Glocken, die im Dachstuhl standen, sind auf die Erde gefallen. Bisher ist unklar, wie schwer beschädigt sie sind. Die dritte Glocke hänge noch "zwischen Himmel und Erde" im zerstörten Dach, sagte Krabbe. Die wertvollen gotischen Glasfenster sind indes unversehrt. Sie waren ausgelagert, weil die Kirche in den kommenden Monaten renoviert werden sollte.

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Zu einem Solidaritätsgebet kamen am Donnerstagabend in die benachbarte katholische Klarakirche mehr als 100 Menschen, darunter der Regionalbischof des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Nürnberg, Stefan Ark Nitsche, und der Präses der evangelisch-reformierten Gemeinden in Bayern, Simon Froben.

Nach dem Schock sieht Pfarrer Krabbe in dem Unglück auch Chancen für die Gemeinde: "Das kann auch ein Weckruf sein, der uns sagt, es läuft nicht immer alles so rund." Die Kirche sollte in den kommenden Monaten für etwa 1,5 Millionen Euro renoviert werden. 300.000 Euro an Spenden hatte man für das Projekt gesammelt.