Zahl der Asylanträge in EU steigt um fast 30 Prozent

Zahl der Asylanträge in EU steigt um fast 30 Prozent
Die Zahl der Asylbewerber in der Europäischen Union ist im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr um fast 30 Prozent gestiegen. Das berichtete das EU-Statistikamt Eurostat in Luxemburg am Montag.

Demnach suchten 2013 rund 435.000 Menschen in der EU Asyl, 2012 waren es etwa 335.000. Die größte Gruppe der Schutzsuchenden - mehr als 50.000 Menschen - kam aus Syrien. Aus Russland kamen gut 41.000, aus Afghanistan 26.000 Menschen.

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Auf Deutschland entfielen in absoluten Zahlen die meisten Asylsuchenden: Rund 126.000 Menschen kamen im vergangenen Jahr in die Bundesrepublik. Betrachtet man allerdings die Bevölkerungsgröße der Aufnahmeländer, ergibt sich ein anderes Bild: Hier liegt Deutschland unter den 28 EU-Ländern an siebter Stelle. Die weitaus meisten Schutzsuchenden kamen nach Schweden, dahinter folgten Malta, Österreich, Luxemburg, Ungarn und Belgien.

Besonders wenige Asylsuchende kamen nach Portugal, Tschechien, Rumänien und in die Slowakei. Auch Italien, das wegen seiner exponierten Mittelmeerlage häufig über Überforderung klagt, verzeichnete keine sehr hohen Zahlen. Es registrierte knapp 28.000 Asylsuchende. Das entsprach 470 Asylbewerbern pro eine Million Einwohnern, während im EU-Schnitt 860 Bewerber auf eine Million Einwohner kommen.

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Ungefähr ein Drittel aller Asylsuchenden bekam im Jahr 2013 erstinstanzliche Bescheide über ein Bleiberecht in Europa. 15 Prozent der Menschen erhielten einen Flüchtlingsstatus, 14 Prozent subsidiären Schutz und fünf Prozent ein Bleiberecht aus humanitären Gründen. 66 Prozent erhielten in erster Instanz einen ablehnenden Bescheid.