Projekt gegen gewaltbereiten Salafismus startet

Projekt gegen gewaltbereiten Salafismus startet
Ein bundesweit einzigartiges Projekt gegen gewaltbereite Salafisten ist am Montag in Nordrhein-Westfalen an den Start gegangen.

Das nach Worten von Innenminister Ralf Jäger (SPD) bisher in Deutschland einmalige Modellprojekt soll den Einstieg junger Menschen in die gewaltbereite salafistische Szene verhindern. Das Projekt "Wegweiser", das neben Düsseldorf auch in Bochum und Bonn startet, sei ein Baustein im Kampf gegen islamistischen Extremismus, sagte Jäger am Montag in Düsseldorf.

###mehr-artikel### Die Zahl der Salafisten in Nordrhein-Westfalen beläuft sich nach Angaben des Innenministeriums auf etwa 1.800. Etwa 180 von ihnen zählen zur gewaltbereiten Szene. Im Rahmen des Präventionsprojektes, das mindestens bis zum Jahr 2017 laufen soll, sollen Kontakte zu Schulen, Jugendämtern, freien Wohlfahrtsverbänden oder auch Kirchen- und Moscheegemeinden aufgebaut werden, sagte der Vorsitzende des Vereins "Wegweiser", Dirk Sauerborn. Das Innenministerium trägt die Kosten für die Mitarbeiter.

Nach einer Erprobungsphase solle es "Wegweiser"-Projekte auch in weiteren Kommunen an Rhein und Ruhr geben, kündigte der Minister an. Jede Woche melden sich nach Angaben von Jäger zwei bis drei Elternpaare bei der Polizei, um nach Hilfsmöglichkeiten für ihre Söhne zu fragen, die in die extremistische Szene der Salafisten abzudriften drohten. "Ohne fremde Hilfe von außen schaffen es die jungen Männer nicht, aus der Szene auszusteigen", sagte der Leiter des Verfassungsschutzes des Bundeslandes, Burkhard Freier.