Weimarer Reformationsaltar wahrscheinlich von Cranachs Sohn gemalt

Weimarer Reformationsaltar wahrscheinlich von Cranachs Sohn gemalt
Der berühmte Reformationsaltar in der Weimarer Stadtkirche ist wahrscheinlich kein Werk des Hofmalers Lucas Cranach (1472-1553).

Zu dieser Auffassung gelangten Wissenschaftler nach umfangreichen Untersuchungen, deren Ergebnisse seit Dienstag auf einer wissenschaftlichen Tagung in Weimar diskutiert werden. Der Flügelaltar wurde zum Gedenken an Johann Friedrich den Großmütigen und Sibylle von Cleve gestiftet.

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Nach bisheriger Auffassung wurde das Hauptwerk reformatorischer Bildkunst von Lucas Cranach dem Älteren begonnen und nach dessen Tod 1553 zwei Jahre später von seinem Sohn vollendet. Nunmehr wird davon ausgegangen, dass das Werk komplett von Lucas Cranach dem Jüngeren (1515-1586) gemalt ist. Bei der Tagung wird anhand neuer Quellenstudien das Bildprogramm des Altars aus unterschiedlichen Perspektiven behandelt.

Damit soll neben der kunsthistorischen auch die kirchen- und theologiegeschichtliche sowie die politische Bedeutung erschlossen werden. Die Tagung gilt zugleich der Vorbereitung der Kunstausstellung "Cranach in Weimar", die vom 3. April bis 14. Juni 2015 gezeigt werden soll.