In Frankfurt ergeht Urteil im Völkermord-Prozess gegen Ruander

In Frankfurt ergeht Urteil im Völkermord-Prozess gegen Ruander
Im ersten deutschen Prozess zum Völkermord in Ruanda vor 20 Jahren verkündet das Oberlandesgericht Frankfurt am heutigen Dienstag das Urteil.

Angeklagt ist der ehemalige ruandische Bürgermeister Onesphore Rwabukombe. Der heute 56-Jährige soll im April 1994 ein Massaker an der Tutsi-Minderheit mit befehligt haben. Rwabukombe streitet die Vorwürfe ab. Die Generalbundesanwaltschaft forderte lebenslänglich. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch.

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Der Mammutprozess dauerte mehr als drei Jahre. Die Anklage hält es nach den Aussagen von mehr als 100 Zeugen für bewiesen, dass Rwabukombe Bürger seiner Gemeinde zu dem Massaker an Hunderten Tutsi am 11. April 1994 auf dem Kirchengelände von Kiziguro aufforderte. Der Angeklagte gehört zur Volksgruppe der Hutu und kam 2002 nach Deutschland, wo er Asyl erhielt. Er sitzt seit 2010 in Untersuchungshaft. In Ruanda hatten Hutu-Extremisten 1994 bis zu 800.000 Tutsi ermordet.