Finanzchef: Landeskirche erfüllt Standards bei Finanzanlagen

Finanzchef: Landeskirche erfüllt Standards bei Finanzanlagen
Die bayerische evangelische Landeskirche erfüllt nach Aussage ihres Finanzchefs Erich Theodor Barzen die professionellen Standards im Bereich Finanzanlage.
31.01.2014
epd
Christiane Ried

"Die Landeskirche streut ihre Anlagen sehr breit", sagte Barzen am Freitag im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Gelder seien auf verschiedenen Banken verteilt, diese wiederum legen das Geld in mehrere hundert Einzeltitel an. "In aller Regel beträgt der Wert eines Titels weniger als ein Prozent der Gesamtanlage." Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass das Dekanat München mehrere Millionen Euro durch Anlagegeschäfte verloren hat. Als Gründe wurden eine zu geringe Streuung und mangelnde Kontrollen genannt.

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Außerdem unternehme ein unabhängiger Dienstleister monatlich einen Stresstest, "bei dem Finanzkrisen der Vergangenheit simuliert werden, jeweils bezogen auf unsere Anlagen", erläuterte Barzen. Spezialfonds würden jährlich von einem Wirtschaftsprüfer kontrolliert. Fast drei Viertel der landeskirchlichen Anlagen seien Anleihen, daneben gebe es Immobilien und auch Aktien. Auf Ebene der Landeskirche liege die Rendite der Geldanlage im Schnitt der vergangenen Jahre bei 3,2 Prozent. Selbst durch die weltweite Finanzkrise sei die Landeskirche ohne Verluste gekommen.

Für Wirtschafts- und Finanz-Know-how werde in der Landeskirche gesorgt, sagte Barzen. Seit mehr vier Jahrzehnten würden nur Personen zu Finanzreferenten gewählt, die mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Wirtschaft gesammelt hätten. "Wir nehmen das Ereignis in München ernst. Aber in der Gesamtschau wird deutlich, dass die Landeskirche mit ihren Dekanaten insgesamt sorgsam mit den anvertrauten Geldern umgeht." Fast 70 Dekanate in Bayern arbeiteten seit langem reibungslos, nur in München habe es nun diesen großen Verlust gegeben.