Weltkirchenrat startet millionenschweres Bauprojekt in Genf

Weltkirchenrat startet millionenschweres Bauprojekt in Genf
Der Entwurf mit dem Titel "Grünes Dorf" gehörte zu zehn Konzepten, die in die Endauswahl des Wettbewerbs gelangten. Der Weltkirchenrat hatte den Wettbewerb mit Implenia, einer führenden Schweizer Bau- und Entwicklungsfirma, im vergangenen Juni 2013 ausgeschrieben. Das Grüne Dorf soll mehrere Gebäude mit Büros für den Weltkirchenrat, sowie weitere ökumenische und internationale Organisationen, Wohngebäude und ein Hotel umfassen. Zum Dorf gehören außerdem Gärten, Fußwege und ein Radweg. Die wichtigsten Elemente des bisherigen Gebäudes, wie Kapelle, Haupthalle und Park sollen erhalten und in die neue Umgebung integriert werden.

Das Ökumenische Zentrum liegt in der Schweizer Gemeinde Grand-Saconnex, einem Stadtteil am Rand von Genf. Es wurde 1960 als Teil des "internationalen Genf" gebaut und befindet sich in Nachbarschaft zu den Vereinten Nationen, dem Internationalen Roten Kreuz, der Weltgesundheitsorganisation und der Internationalen Arbeitsorganisation. Der 1948 gegründeten Dachorganisation gehören mehr als 340 Mitgliedskirchen an, die zusammen über 500 Millionen Christen aus protestantischen, orthodoxen, anglikanischen und anderen Traditionen repräsentieren.

Das "Grüne Dorf" auf 35.000 Quadratmetern

Mit der Entscheidung für das "Grüne Dorf" auf der 35.000 Quadratmeter großen Liegenschaft in bester Lage schreitet der Kirchen-Dachverband bei der Lösung seiner akuten Finanzkrise ein Stück voran. Mit den aus der Projektentwicklung erhofften Einnahmen will der Weltkirchenrat einen Millionen-Kredit abbezahlen. Schließlich sollen die veralteten Büroflächen des Ökumenischen Zentrums neu errichtet werden.

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Den Notfallplan für die Entwicklung des sogenannten "Heiligen Hügels" fassten die Verantwortlichen vor gut zwei Jahren. Im Pensionsfonds für die Mitarbeiter des Weltkirchenrates tat sich ein Millionen-Loch auf. Die weltweite Finanzkrise, ungünstige Wechselkurse sowie das Ungleichgewicht bei Einnahmen und Ausgaben schlugen sich nieder. Der gestiegenen Zahl von Altersgeldbeziehern stand eine sinkende Beitragszahlungen der Mitgliedskirchen gegenüber. Die Aufsichtsstelle für Pensionskassen im Kanton Genf verlangte vom Weltkirchenrat, die Schieflage des Pensionsfonds zu beheben.

Zur Deckung des Defizits musste der Weltkirchenrat einen außerordentlichen Zuschuss für die Rentenkasse leisten und nahm dazu ein Darlehen in Höhe von 24 Millionen Franken bei der Bank Coop auf. Danach erklärte Profond, eine schweizerische Sammelstiftung zur Altersvorsorge, sich bereit, den Rentenfonds des Weltkirchenrates unter sein Dach zu nehmen. Es wird jedoch damit gerechnet, dass Jahre vergehen, bis der Weltkirchenrat Gewinne aus dem Grünen Dorf erzielen kann.