Stiftungen beklagen Zinsflaute

Stiftungen beklagen Zinsflaute
Die niedrigen Zinsen in der Euro-Zone machen den deutschen Stiftungen offenbar zu schaffen.

"Vor allem viele kleinere Stiftungen leiden unter der Zinssituation. Sie sind von kalter Enteignung bedroht", sagte Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, der "Berliner Zeitung" (Dienstagsausgabe).

###mehr-artikel###

Zahlreiche Stiftungen finanzieren ihre Aktivitäten im sozialen, kulturellen oder sportlichen Bereich über Zinserträge auf ihr Kapital. "Der Sektor insgesamt ächzt nicht", sagte Fleisch. Doch viele Mitglieder der Stiftungsfamilie hätten Probleme. Zwar seien Zinsschwankungen keineswegs neu. Dass der Ertrag unter die Inflationsrate rutsche, sei allerdings ungewöhnlich und mache sich entsprechend bemerkbar.  Nach Angaben des Bundesverbandes gibt es 20.000 rechtsfähige Stiftungen in Deutschland. 50 bis 60 Prozent davon seien kleinere, hieß es.

Die Europäische Zentralbank hatte den Leitzins in der vorigen Woche auf ein Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt. Viele Geschäftsbanken dürften darauf in den nächsten Wochen reagieren und die ohnehin äußerst geringen Zinsen für Tages- oder Festgelder noch weiter reduzieren. Experten rechnen damit, dass dieser Zustand lange andauern wird.