Württembergische Synode fordert bessere Unterstützung für Flüchtlinge

Württembergische Synode fordert bessere Unterstützung für Flüchtlinge
Die württembergische evangelische Landessynode fordert einen menschlichen Umgang mit Flüchtlingen, die nach Europa kommen wollen.

In einer "Aktuellen Stunde" der Synode wurde am Dienstag in Schwäbisch Gmünd scharfe Kritik an dem Vorgehen der Europäischen Union im Mittelmeer geübt, wo kürzlich vor der Insel Lampedusa mehrere hundert Flüchtlinge ertranken.

Waltraud Bretzger von der "Offenen Kirche" nannte das Vorgehen eine "christliche Schande". Wenn sich zu biblischen Zeiten ein Land wie Ägypten so abgeschottet hätte, wie das heute die EU tue, hätte die Heilige Familie vor den Gräueltaten des Königs Herodes nicht fliehen können, sagte die Synodale. 

###mehr-links###

Der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, forderte bessere legale Zuwanderungsmöglichkeiten für Flüchtlinge. Während es 1992 rund 438.000 Asylanträge in Deutschland gegeben habe, seien es im vergangenen Jahr nur 64.000 gewesen. Die Synodale Tabea Dölker, die auch dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angehört, warb für mehr Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

Bei seinem Bericht über die Lage der Christen weltweit zeichnete Kirchenrat Klaus Rieth vor der Synode ein düsteres Bild der Menschenrechtssituation in Saudi-Arabien. Für den Abfall vom Islam gelte weiterhin die Todesstrafe, auch wenn aus den vergangenen Jahren keine konkreten Fälle bekannt geworden seien. Rieth erinnerte daran, dass das Land ein Verbündeter der USA sei und als Garant für den Frieden im Nahen Osten gelte, christliche Gottesdienste dort aber nur im privaten Rahmen und in großer rechtlicher Unsicherheit gefeiert werden könnten.