Hamburger Ex-Hauptpastor entdeckt Originale aus der Reformationszeit

Hamburger Ex-Hauptpastor entdeckt Originale aus der Reformationszeit
Der ehemalige Hamburger Hauptpastor Ferdinand Ahuis hat Original-Handschriften von Martin Luther und Philipp Melanchthon entdeckt. In einer für verschollen gehaltenen Prachtbibel des Bürgermeisters von Zwickau entdeckte er die Originale von 19 Widmungen von Reformatoren aus den Jahren 1542 und 1543. Über die Geschichte des Fundes ist nun ein Buch erschienen, das am Mittwoch in Hamburg vorgestellt wird.

Ahuis hatte im vergangenen Jahr den Fund in der Bibliothek der Danziger Akademie der Wissenschaften gemacht. Von einem Druckerkonsortium in Wittenberg waren in den Jahren 1541/42 zweibändige Prachtbibeln gedruckt worden. Die Auflage betrug nur 1.500 Exemplare, eine davon ist die Zwickauer Bibel. Sie gelangte offenbar im 18. Jahrhundert über Dresden nach Danzig.

###mehr-artikel###In der Bibel fanden sich die Original-Handschriften verschiedener Reformatoren, neben Luther und Melanchthon auch die von Johannes Bugenhagen. Bei den Widmungen ging es um Bibelverse und deren Auslegung. Aber auch Gedichte und Übertragungen von Psalmen waren darunter. Dabei fehlte es nicht an Humor, sagt Ahuis. So schrieb Johannes Bugenhagen zur Himmelfahrt Jesu: "Wer mit will, der sitze auf!"

In seinem Buch über die Zwickauer Bibel sind die handschriftlichen Widmungen der Reformatoren im Faksimile enthalten und in Druckschrift übertragen. Die deutsche Übersetzung der lateinischen und griechischen Originale stammt von dem Mitherausgeber Professor Walther Ludwig, Hamburger Philologe und Stammbuchforscher.