Beckstein: Ärzte aus Afrika abwerben ist unverantwortlich

Beckstein: Ärzte aus Afrika abwerben ist unverantwortlich
Der frühere bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) hat sich gegen eine erleichterte Aufnahme gut qualifizierter Flüchtlinge aus Afrika ausgesprochen.

"Ich halte es für unverantwortlich, trotz des Ärztemangels in Deutschland Ärzte aus afrikanischen Ländern abzuwerben, wo häufig für 50.000 Menschen nur ein Arzt zur Verfügung steht", schreibt Beckstein in einem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung" (Freitagsausgabe).

###mehr-artikel###

Vor dem Hintergrund der Bemühungen, in den Herkunftsländern der Flüchtlinge bessere Bedingungen zu schaffen, müsse hinterfragt werden, ob es verantwortet werden kann, gerade die gut ausgebildeten Menschen zu entziehen, ergänzt Beckstein, der auch Vize-Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.

Die Lage in den Herkunftsländern verbessern

Er wendet sich damit indirekt gegen einen Vorschlag des Präsidenten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Manfred Schmidt. In einem Interview hatte dieser es als "schizophren" bezeichnet, dass Deutschland qualifizierte Ausländer anwirbt, gut ausgebildete Flüchtlinge aber abweist, wenn sie die Bedingungen des Asylverfahrens nicht erfüllen.

Beckstein erteilt der Forderung nach anderen Einwanderungsregeln dagegen eine klare Absage. Sie könne nicht Lösung für das Elend der Flüchtlinge sein. "Es muss der mühsame, langwierige und teure Weg beschritten werden, die Lage in den Herkunftsländern zu verbessern", unterstrich der CSU-Politiker.