DGB sieht Ausbildungsmarkt gespalten

DGB sieht Ausbildungsmarkt gespalten
Der Ausbildungsmarkt in Deutschland ist nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) gespalten.

Dies zeige der Ausbildungsreport der DGB-Jugend, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Die Ergebnisse offenbaren laut DGB eine "Zweiklassengesellschaft" auf dem Ausbildungsmarkt. Jugendliche mit gutem Schulabschluss fänden leichter als noch vor wenigen Jahren einen Ausbildungsplatz. Für einen Teil der jungen Menschen erhöhe sich jedoch das Risiko, dauerhaft keine Stelle zu finden, da es weniger Ausbildungsbetriebe gebe.

Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 3,2 Prozent auf 551.272 gesunken. Die Zahl der ausbildenden Betriebe sei erneut um fast einen Prozentpunkt auf nun 21,7 Prozent gefallen. Beides seien die niedrigsten Werte seit vielen Jahren.

Frauen werden in der Ausbildung schlechter bezahlt

"Dieses Problem wird uns in einigen Jahren in einer immer älter werdenden Gesellschaft einholen", sagte DGB-Bundesjugendsekretär Florian Hagenmiller. Im Ausbildungsreport spiegele sich wider, dass die Hälfte der Ausbildungsberufe für Menschen mit unteren Bildungsabschlüssen "faktisch abgeschottet" sei. Über 33.000 Ausbildungsplätze seien im vergangenen Jahr unbesetzt geblieben. 1,4 Millionen Menschen zwischen 20 und 29 Jahren hätten weder eine Ausbildung noch einen berufsqualifizierenden Abschluss, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack.

Gespalten sei der Ausbildungsmarkt außerdem in Sachen Geschlechtergerechtigkeit: Frauen würden in der Ausbildung wesentlich schlechter bezahlt als Männer. Dem Ausbildungsreport zufolge verdienen Männer im dritten Ausbildungsjahr durchschnittlich 716 Euro, Frauen dagegen nur 628 Euro. Für die Untersuchung wurden 18.600 junge Menschen aus den häufigsten Ausbildungsberufen befragt.