Flüchtlingsheim: Berlin-Hellersdorf ringt um Normalität

Flüchtlingsheim: Berlin-Hellersdorf ringt um Normalität
Rund zwei Wochen nach dem Einzug von rund 150 Flüchtlingen in ein neues Asylbewerberheim in Berlin-Hellersdorf hat sich die Lage vor Ort nach Ansicht von Polizei und Bezirk entspannt.

"Die Situation ist ruhig, wir haben wieder ein normales Straßenbild", sagte Martin Jeske, Abschnittsleiter der örtlichen Polizeidirektion am Mittwoch in Berlin. Die amtierende Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle (Linke) musste jedoch einräumen, es sei reine "Spekulation", ob dies auch in Zukunft so bleibt. "Es gibt eine Reihe von Anwohnerinnen und Anwohnern, die nach wie vor nicht mit dem Heim einverstanden sind", sagte Pohle.

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Immer wieder hatte es in den vergangenen Wochen Proteste gegen die neue Notunterkunft gegeben. Mehrere rechtsextreme Parteien riefen zu Demonstrationen auf, auch einzelne Anwohner meldeten sich mit rassistischen Parolen zu Wort. Schon auf der ersten Informationsveranstaltung des Bezirks im Juli hatte es Tumulte gegeben.

Unzählige Angebote zur Unterstützung

Deshalb hatte der Bezirk in den vergangenen Wochen zu vier weiteren Treffen mit Anwohnern eingeladen, die alle persönlich angeschrieben wurden. Die Resonanz war allerdings gering: Nur rund ein Fünftel der Nachbarn interessierte sich für das Flüchtlingsheim. Die Polizei ist immer noch täglich vor Ort.

Die Flüchtlinge selbst hätten ihre neue Unterkunft gut angenommen, berichtete Heimleiterin Martina Wohlrabe. Es gebe unzählige Angebote zur Unterstützung und die rund 50 Kinder in dem Flüchtlingsheim bereiteten sich auf den Beginn ihres Schulbesuchs in etwa zwei Wochen vor.