UN-Soldat im Kongo von Rebellen getötet

UN-Soldat im Kongo von Rebellen getötet
Im Kongo ist ein Blauhelm-Soldat von Rebellen getötet worden. Der Tansanier wurde am Mittwoch im Osten des Landes von einer Stellung der M23-Bewegung aus mit einer Granate beschossen, wie die UN-Mission im Kongo (Monusco) am Donnerstag bestätigte.

Fünf weitere Blauhelme wurden verletzt. Der Chef der Monusco, der Deutsche Martin Kobler, verurteilte den Angriff nördlich der Provinzhauptstadt Goma. Der UN-Soldat habe sein Leben geopfert, um die Bevölkerung von Goma zu schützen, erklärte Kobler.

###mehr-links### Kongolesische Soldaten hatten am Mittwoch damit begonnen, die Stellungen der M23 nördlich von Goma anzugreifen. Kobler hatte zuvor die Unterstützung der UN-Einheiten angekündigt. Von Norden her war Goma wiederholt beschossen worden.

Die M23-Bewegung wird auf gut 1.000 Kämpfer geschätzt, die nahezu alle der Minderheitenethnie der Tutsi angehören. Einem UN-Untersuchungsbericht zufolge werden sie aus dem Nachbarland Ruanda unterstützt. Die dortige Regierung bestreitet dies. Der Osten Kongos wird seit Jahrzehnten von Kämpfen erschüttert. Die Zentralregierung im mehr als 2.500 Kilometer entfernten Kinshasa kontrolliert nur kleine Teile der Region. Regierungssoldaten wechseln immer wieder die Seiten, weil sie oft monatelang nicht bezahlt werden und schlecht ausgerüstet sind.

Mit mehr als 20.000 Einsatzkräften ist die MONUSCO die weltweit größte UN-Mission. Die weitaus meisten Soldaten sind im Osten des zentralafrikanischen Landes stationiert. Geleitet wird die Mission seit Juli dieses Jahres vom Deutschen Martin Kobler.