Erzbistum gründet Stiftung für die "Lübecker Märtyrer"

Erzbistum gründet Stiftung für die "Lübecker Märtyrer"
Das Erzbistum Hamburg hat am Mittwoch mit einem Festakt im Lübecker Rathaus die Stiftung "Lübecker Märtyrer" gegründet.

Dies sei ein wichtiger Schritt, das Gedenken an die Märtyrer wachzuhalten, sagte Erzbischof Werner Thissen. Zu den Aufgaben der Stiftung gehört die Einrichtung einer Gedenkstätte in der Lübecker Herz-Jesu-Kirche.

Die drei katholischen Kapläne Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink waren am 10. November 1943 hingerichtet worden, nachdem sie in Predigten und Gesprächen die Verbrechen des Nationalsozialismus angeprangert hatten. Die Kapläne wurden am 25. Juni 2011 seliggesprochen und Stellbrink zugleich geehrt.

Gedenkstätte soll im Sommer 2013 eröffnet werden

Die neue Stiftung wird mit einem Grundkapital von 50.000 Euro ausgestattet. Für die laufenden Kosten wird vorerst das Erzbistum aufkommen. Die Stiftung soll auch den Nachlass der Geistlichen verwalten und die Auseinandersetzung mit historischer und aktueller Gewaltherrschaft fördern.

Derzeit ist die Herz-Jesu-Kirche in der Lübecker Altstadt wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Die neue Gedenkstätte wird als schmaler Anbau neben der Kirche gebaut und soll im Sommer 2013 eröffnet werden.