Immer mehr Ältere drängen in den Bundesfreiwilligendienst

Immer mehr Ältere drängen in den Bundesfreiwilligendienst
Der nach dem Ende des Zivildienstes eingeführte Bundesfreiwilligendienst (BFD) zieht immer mehr ältere Freiwillige an.

Im Osten Deutschlands sind 76,5 Prozent der Teilnehmer über 27 Jahre alt, wie aus einer Auswertung der Hertie School of Governance und des Centre for Social Investment der Universität Heidelberg hervorgeht, die der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe) vorliegt.

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Bundesweit sind demnach 40 Prozent der Freiwilligen älter als 27. Die ältesten Teilnehmer hat laut Studie Thüringen, wo 86 Prozent der Freiwilligen mindestens 27 Jahre alt sind. Experten zufolge ist der Dienst vor allem für Frauen um die 40 attraktiv. In Regionen mit geringer Arbeitslosigkeit ist das Alter der Freiwilligen niedriger: Die jüngsten BFD-Teilnehmer arbeiten in Hamburg und Bayern.

Jens Kreuter, Leiter des Arbeitsstabs Freiwilligendienste im Bundesfamilienministerium, sieht, dass vor allem in Regionen, in denen es sonst wenig Arbeit gibt, viele 40- bis 50-Jährige den Freiwilligendienst wählten. Er warnte zugleich vor "Schnellschlüssen" zur Motivation der Bewerber. "Damit der BFD ein Lerndienst bleibt, soll es monatlich einen Seminartag geben", sagte er der Zeitung.

Das große Interesse Älterer trägt zu einem Mangel an BFD-Plätzen bei. "Die Bewerberzahl übersteigt regelmäßig das Angebot", sagte Kreuter. Deshalb werbe er bei Trägern für eine "hälftige Aufteilung" der Plätze zwischen älteren und jüngeren Bewerbern.