NPD-Aufmarsch in Potsdam blockiert

NPD-Aufmarsch in Potsdam blockiert
Wegen massiver Gegenproteste ist ein Aufmarsch der rechtsextremen NPD durch die Potsdamer Innenstadt am Samstag offenbar gescheitert. Die NPD-Versammlung am Hauptbahnhof stehe kurz vor der Auflösung, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst am Nachmittag.

Etwa 2.500 Gegendemonstranten hatten nach Veranstalterangaben seit dem Vormittag die geplante Aufmarschroute der NPD blockiert. Zu den Protesten aufgerufen hatte das Bündnis "Potsdam nazifrei", dem Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften, Kultur, Sport, Wissenschaft und Kirchen angehören. Die etwa 60 Neonazis seien an ihrem Sammelplatz regelrecht umzingelt worden, sagte eine Sprecherin des Bündnisses. Nach übereinstimmenden Angaben verlief die Blockade friedlich.

Als Zeichen des Protestes gegen den NPD-Aufzug hatte Brandenburgs Landeshauptstadt zudem zu einem Toleranz-Fest der Stadt mit Musik- und Kulturprogramm eingeladen. Ein Sprecher der Stadt sprach von insgesamt 2.500 Demonstranten und Festbesuchern. Die Polizei machte keine Angaben zu Teilnehmerzahlen.

Ebenfalls am Samstag protestierten rund 400 Menschen in Glinde bei Hamburg gegen Rechtsextremismus. Dort richtete sich der Protest gegen einen Laden der Modemarke "Thor Steinar", die vor allem bei Rechtsextremen beliebt ist. Veranstalter der Demonstration war einer Bürgerinitiative, die seit der Eröffnung vor einem Jahr regelmäßig Mahnwachen vor dem Laden abhält. Unterstützt wurde der Protest von verschiedenen Parteien, Vereinen und Verbänden.