Vereinschef: Fußball nicht zur Ersatzreligion machen

Vereinschef: Fußball nicht zur Ersatzreligion machen
Der Präsident des Fußball-Erstligisten Eintracht Braunschweig, Sebastian Ebel, hat davor gewarnt, die Bedeutung des Fußballs zu überhöhen.

Für viele Fans sei der Verein eine Art gelebte Religion, sagte Ebel dem Magazin "Evangelische Perspektiven" der braunschweigischen Landeskirche. Im Gegensatz zum christlichen Glauben lasse sich ein Leben allerdings nicht auf einer "Ersatzreligion Fußball" gründen. Eintracht Braunschweig, Deutscher Fußballmeister von 1967, spielt in der kommenden Saison erstmals seit knapp 30 Jahren wieder in der ersten Fußball-Bundesliga.

Kritik an Fangewalt

Ebel verurteilte zugleich die Gewaltbereitschaft von Fußballfans. Er habe Angst davor, was am Rande der Duelle gegen den niedersächsischen Rivalen Hannover 96 passieren könne. "Wir müssen unmissverständlich klar machen, dass wir Gewalt und Ausschreitungen in keiner Weise tolerieren." Nur mit der Solidarität aller Fans könne Fußball ein friedliches Ereignis bleiben. "Diejenigen, die sich nicht an Spielregeln halten, müssen die Konsequenzen in aller Härte spüren."

Eine protestantische Erziehung habe ihm geholfen, ein Gewissen zu entwickeln, sagte Ebel. So habe er gelernt, für sein Handeln verantwortlich und sich seiner Fehlbarkeit bewusst zu sein. "Man fällt nicht ganz so tief, wenn man sich vorher nicht für unfehlbar gehalten hat."