Justizministerin dringt auf Adoptionsrecht für homosexuelle Paare

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Justizministerin dringt auf Adoptionsrecht für homosexuelle Paare
Nach der Entscheidung des Bundeskabinetts für eine steuerrechtliche Gleichstellung der Homo-Ehe dringt Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) auf weitere Schritte.

"Es bleibt nur noch ein Punkt zu tun, nämlich das volle Adoptionsrecht für eingetragene Lebenspartnerschaften einzuführen", sagte die Ministerin am Mittwoch in Berlin. Dies werde aber nicht mit dem Gesetzentwurf zum Ehegattensplitting gelingen, sondern erst in der nächsten Legislaturperiode, ergänzte Leutheusser-Schnarrenberger.

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Die Sorge, Kinder würden bei zwei Männern oder zwei Frauen nicht unbeschwert aufwachsen, sei unbegründet, sagte die Ministerin. Dies belegten Gutachten, die ihr Ministerium in Auftrag gegeben habe. "Das Kindeswohl wird nicht beeinträchtigt, wenn sich liebevoll zwei Menschen um sie kümmern. Das ist nicht abhängig vom Geschlecht", betonte Leutheusser-Schnarrenberger.

Sie appellierte an CDU und CSU, ihre ablehnende Haltung beim Adoptionsrecht für homosexuelle Paare zu überdenken. Es sei eine Entwicklung in Gang gesetzt, "die so deutlich ist, dass auch die Unionsparteien nicht mehr darüber hinweggehen können", sagte sie.

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch ein Gesetz zur Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften im Einkommenssteuerrecht auf den Weg gebracht. Ein entsprechender Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen soll bereits an diesem Freitag im Bundestag beraten werden.