UN-Vertreter fordern freies Geleit für Zivilisten in Al-Kusair

UN-Vertreter fordern freies Geleit für Zivilisten in Al-Kusair
Hochrangige UN-Vertreter haben umgehend freies Geleit für Zivilisten gefordert, die in der umkämpften syrischen Stadt Al-Kusair eingeschlossen sind.

"Wir sind extrem beunruhigt über Berichte, nach denen in Al-Kusair Tausende Zivilisten zwischen den Fronten gefangen sind", hieß es in einer am Wochenende veröffentlichten, gemeinsamen Erklärung der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, und der UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe, Valerie Amos. Vor allem die gut 1.500 Verletzten müssten dringend aus der Stadt gebracht werden, um medizinisch behandelt zu werden.

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Pillay und Amos forderten alle Kriegsparteien auf, die Kämpfe sofort einzustellen, bis die Zivilbevölkerung in Sicherheit sei. Beide erklärten weiter, nach ihnen vorliegenden Berichten würden in Al-Kusair weiterhin schwere Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen Völkerrecht verübt. Demnach würden Stadtviertel willkürlich beschossen und bombardiert. Der UN-Menschenrechtsrat hatte am Mittwoch Menschenrechtsverletzungen in Al-Kusair verurteilt und den Einsatz libanesischer Hisbollah-Milizen kritisiert, ohne diese jedoch beim Namen zu nennen.

Unterstützt wurde die Forderung Pillays und Amos durch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz. "Wir haben uns bereits um Zugang nach Al-Kusair bemüht und stehen bereit, sofort Hilfe zu leisten, sobald wir Zugang ohne Vorbedingungen erhalten", sagte der Leiter der Rotkreuz-Operationen im Nahen Osten, Robert Mardini.

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Seit Beginn des Bürgerkriegs zwischen Widerstandsgruppen und der Armee des syrischen Machthabers Baschar al-Assad vor zwei Jahren sind nach UN-Angaben mehr als 1,6 Millionen Menschen geflohen. Mehrere Millionen sind innerhalb Syriens vertrieben. Nach Schätzungen der Opposition sind mehr als 90.000 Menschen ums Leben gekommen. Ein Ende der Kämpfe ist derzeit nicht absehbar.