Weltgesundheitsorganisation warnt vor Corona-Virus

Weltgesundheitsorganisation warnt vor Corona-Virus
Die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation, Margaret Chan, hat vor der Ausbreitung des gefährlichen neuen Corona-Virus gewarnt. Bereits 20 infizierte Menschen seien gestorben, erklärte Chan zum Auftakt der 66. Weltgesundheitsversammlung am Montag in Genf. Somit sei fast jeder zweite Infizierte ums Leben gekommen.

Das 2012 erstmals aufgetretene neue Corona-Virus werde von Mensch zu Mensch übertragen und habe deshalb ein besonders bedrohliches Potenzial, betonte Chan. Durch Reisende könne das Virus schnell Grenzen überwinden. "Eine Bedrohung in einer Region kann schnell eine Bedrohung für alle werden", warnte die Medizinerin.

Das neue Corona-Virus kann Lungenentzündungen auslösen und zu Nierenversagen führen. In Saudi-Arabien traten bislang die meisten Fälle auf: In dem Königreich verbreitete sich das Virus in einem Krankenhaus. Weitere Fälle wurden in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Jordanien registriert.

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In Deutschland besteht laut dem Robert Koch Institut jedoch "kein erhöhtes Risiko für Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung". Es habe bislang zwei importierte Erkrankungsfälle gegeben, aus Katar und aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Patienten wurden in Essen und München behandelt. Die abgeschlossene Untersuchung von Kontaktpersonen in Essen habe keinen Hinweis auf Infektionen ergeben, auch die bisherigen Ergebnisse der Untersuchung in München hätten eine Übertragung nicht bestätigt.

Die wissenschaftliche Abkürzung für das Virus lautet NCoV. Das neue Virus und der SARS-Erreger gehören laut WHO dem gleichen Stamm an. Die Lungenkrankheit SARS tötete 2002 und 2003 Hunderte Menschen. Die WHO nannte die Verwandtschaft der Viren "besorgniserregend".

Die Weltgesundheitsversammlung ist das höchste Organ der Weltgesundheitsorganisation. Die 194 Mitglieder beraten bis Anfang kommender Woche über neue Krankheiten, Gesundheit und Entwicklung und eine WHO-Reform.